Kaliumhexacyanoferrat

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Kaliumhexacyanoferrat(III) wird auch als Kaliumferricyanid, Ferrozin, Rotkali oder Rotes Blutlaugensalz bezeichnet. Es hat die Formel K3[Fe(CN)6] und damit die molare Masse von 329,25 g/mol. Das Salz bildet rubinrote, monokline Kristalle mit einer Dichte von 1,85 g/cm3. Es ist in Wasser gut, in Ethanol schlecht löslich. Die wässerige Lösung zersetzt sich am Sonnenlicht, dabei bildet sich Fe(OH)3.

Strukturformel
Vorlage:Strukturformel nicht vorhanden
Allgemeines
Name Kaliumhexacyanoferrat(III)
Andere Namen Kaliumferricyanid, Rotes Blutlaugensalz, Ferrozin, Rotkali
Summenformel K3[Fe(CN)6]
CAS-Nummer 13746-66-2
Kurzbeschreibung rubinrote, monokline Kristalle
Eigenschaften
Molmasse 329,26 g/mol
Aggregatzustand fest
Dichte 1,85 g/cm³
Schmelzpunkt 70 °C
Löslichkeit 315 g/l 20 °C
Sicherheitshinweise
Gefahrensymbole
R- und S-Sätze R:52/53
S:50/61
MAK -
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.


Blutlaugensalz gr.jpg
Rotes Blutlaugensalz

Herstellung

Durch Oxidation von Kaliumhexacyanoferrat(II) mit H2O2 oder elektrochemisch.

Verwendung

Das Salz wird als mildes Oxidationsmittel bei organischen Synthesen eingesetzt. Im Weiteren wird es in der Färberei, als Stahlhärtungsmittel, als Holzbeize und in der Fotografie verwendet, z.B. als Teil des Farmerschen Abschwächers.

Auch werden Blaupausen mit Kaliumferricyanid hergestellt. In der Analytik wird es zum Nachweis von zweiwertigem Eisen verwendet. Dabei entsteht das sogenannte Turnbulls Blau.

Bei unsachgemäßem Umgang können sich aus Kaliumhexacyanoferrat(III) (Rotes Blutlaugensalz) durch verschiedene Reaktionen die sehr giftigen Cyanide oder Blausäure (Cyanwasserstoff) bilden.

Wiki/Weblinks

Sicherheitsdatenblätter

Sicherheitsdatenblätter für Kaliumhexacyanoferrat(III) verschiedener Hersteller in alphabetischer Reihenfolge:

Eisennachweise mit Hexacyanoferraten

Datei:Kaliumhexacyanoferrat(II).JPG
Kaliumhexacyanoferrat(II)

Die Fehler beim Parsen (Das texvc-Programm ist nicht installiert. Weitere Infos in math/README.): -Ionen lassen sich mit rotem Blutlaugensalz nachweisen: Fehler beim Parsen (Das texvc-Programm ist nicht installiert. Weitere Infos in math/README.):

Das Produkt trägt den Namen Turnbulls Blau - Es läuft keine Komplexbildungsreaktion ab, sondern lediglich ein Ionenaustausch (Fällungsreaktion). Fehler beim Parsen (Das texvc-Programm ist nicht installiert. Weitere Infos in math/README.): -Ionen lassen sich mit gelbem Blutlaugensalz nachweisen: Fehler beim Parsen (Das texvc-Programm ist nicht installiert. Weitere Infos in math/README.):

Bei dieser Nachweisreaktion entsteht Berliner Blau, ein wichtiger Farbstoff.

Die Fe2+- beziehungsweise Fe3+-Ionen können also als lösliches, beziehungsweise unlösliches Berliner- /Turnbulls Blau mit Hilfe von Kaliumhexacyanoferrat-(II/III) (bei 2+ III benutzen und bei 3+ II benutzen) nachgewiesen werden.

Es ist bemerkenswert, dass dieses bekannte Eisennachweisreagenz selbst Eisen enthält, welches durch die Cyanidionen chemisch gut maskiert wird (Innerorbitalkomplex) und somit Grenzen der Analytik aufzeigt.