Fotometrie

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Lässt man Licht durch eine Flüssigkeit wie Cola hindurchscheinen, wird ein Teil des Lichtes von der Cola "geschluckt". Verdünnt man die Cola mit Wasser, verringert sich dieser Effekt, der als Absorption von Licht bezeichnet wird.

Physikalische Grundlagen

Für die genauere Betrachtung dieses Phänomens soll zunächst die Intensität des Lichtes I folgendermaßen unterschieden werden (Bild): Iein ist die Intensität des eingestrahlten Lichtes, Itr die Intensität des durchgelassenen Lichtes und Iabs die Intensität des von der Cola absorbierten Lichtes, im Zusammenhang kurz:

     
  Itr  {{{ist}}}  Iein - Iabs  
     
   (1)

Da die Absorption umso größer ist, je stärker die Konzentration eines Farbstoffes bzw. seine Schichtdicke (stell Dir mehrere Cola-Flaschen hintereinander vor) ist, kann man dieses Phänomen in der Chemie nutzen, um den Gehalt eines Stoffes in einer Lösung zu bestimmen. Als besondere Methode der quantitativen Analyse spricht man hierbei von der Fotometrie, kurz gesagt:

Die Fotometrie ist eine Methode der quantitativen Analyse, mit der sich durch charakteristische Absorption von Licht auf die Konzentration eines Stoffes schließen lässt, z. B. bei der Bestimmung des Kupfergehaltes in Trinkwasser.

Um die Nachweisgrenze zu erweitern, kann man den nachzuweisenden Stoff vorab mit einem Reaktionspartner unter Bildung eines farbigen Komplexes reagieren lassen. Die Stärke der Färbung wird anschließend mit der Färbung von Lösungen bekannter Konzentration verglichen. Beispiel: Die hellblaue Farbe einer schwach konzentrierten Lösung, die Kupfer(II)-Ionen enthält, wird durch Reaktion mit Ammoniak vertieft.

Bei der quantitativen Analyse müssen drei Begriffe sauber voneinander unterschieden werden, die sich auf unterschiedlichen Wegen aus den Lichtintensitäten ableiten lassen aber umgangssprachlich häufig verwechselt werden: Absorptionsgrad α, Transmissionsgrad τ und Extinktion E:

Transmissionsgrad

Der Transmissionsgrad τ in % steht für Lichtdurchlässigkeit und ist das Verhältnis der Intensität des durchgelassenen Lichtes Itr zur Intensität des eingestrahlten Lichtes Iein, kurz:

   Itr · 100%  
  τ  {{{ist}}}  ───────  
   Iein  
   (2)

Die Angabe des Transmissionsgrades von z. B. 30% bedeutet, dass 30% des eingestrahlten Lichtes von der Probe durchgelassen werden.

Absorptionsgrad

Der Absorptionsgrad α in % gibt den von den Probe "geschluckten" Anteil des Lichtes wieder und ist das Verhältnis der Intensität des absorbierten Lichtes Iabs zur Intensität des eingestrahlten Lichtes Iein, kurz:

   Iabs · 100%  
  α  {{{ist}}}  ───────  
   Iein  
   (3)

Da sich Transmissionsgrad und Absorptionsgrad zu 100% addieren, gilt entsprechend des oben beschriebenen Zusammenhanges (1) der Lichtintensitäten:

     
  α + τ  {{{ist}}}  1  
     
   (4)

Extinktion

Da der Transmissionsgrad exponentiell mit der Konzentration der Lösung abnimmt, wird zwecks übersichtlicherer Zahlen mit der Extinktion E gerechnet. Die Extinktion ist direkt proportional zur Konzentration c einer Lösung und wird als dimensionsloses Maß (ohne Einheit, vgl. pH-Wert) als negativer dekadischer L. des Transmissionsgrades τ errechnet, kurz:

     
  E  {{{ist}}}  - log10 τ  
     
   (5)

Auswertung

Da das Verhältnis der Konzentration c zur Extinktion E konstant ist (6), kann aus einem Wertepaar zu einer bekannten Konzentration c1 mit Extinktion E1 über die Messung der Extinktion E2 einer Probe deren unbekannte Konzentration c2 errechnet werden (7):

  c1 c2  
  ───  {{{ist}}}  ───  
  E1 E2  
   (6)

Weblinks

Im Chemiebuch ...
findest Du weitere Informationen
zum Thema Fotometrie:
Chemie FOS-T

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Chemie heute

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Elemente Chemie

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482