[[Bild:81712514Gießtraube.jpg|thumb|AbgussGießtraube]] . == Feingießverfahren ==
Der erste Verfahrensschritt ist das Fertigen des Ur- oder Muttermodells in Stahl oder Aluminium auf Werkzeugmaschinen. Das Urmodell ist geteilt und berücksichtigt die beim Formen und Gießen auftretenden Volumenänderungen, die Werkstoff- und geometrieabhängig sind.
Vom Urmodell formt man das geteilte Werkzeug für die Wachsmodelle. Die Teilung ist nötig, damit anschließend das Wachsmodell entnommen werden kann. Die beiden Werkzeughälften werden in einem Stützrahmen aus Stahl oder Gusseisen durch niedrigschmelzende, Blei-Zinn- Bismut- Legierungen schwindungsfrei vervielfältigt. Bohrungen, Kerne und Hinterschneidungen können durch Schieber und Abzugsteile hergestellt werden.
 
=== Erzeugung Wachsmodell ===
Modellwachse sind Gemische aus verschiedenen natürlichen und synthetischen Wachsen mit Zusätzen. Der Schmelzbereich liegt bei den niedrigschmelzenden Arten zwischen 60°C und 65°C, bei den höher schmelzenden zwischen 65 °C und 90 °C. Sie sollen im festen Zustand bei Raumtemperatur genügend hart und fest, aber nicht zu spröde sein. Dies ist notwendig, damit beim Entformen aus dem Werkzeug und beim Befestigen an der Modelltraube keine Verformungen oder Brüche entstehen.
Das Mischen und Verarbeiten der Kreislaufwachse sowie das Aufbringen der Formschalen mit immer gleicher Genauigkeit sind die Präzisionsarbeiten in der Feingießerei.
 
 
 
 
 
[[Bild:Montage_Modelltraube.jpg|thumb|left|Montage Wachstraube]]
Durch Handarbeit werden die Wachsmodelle mit dem Trichter, den Verteilerstangen und den Läufen zu Modelltrauben montiert. Dazu wird das Modell am Anguss mit einem erwärmten Spatel angeschmolzen und gegen den Gießlauf gedrückt (Bild 2-80b). Die Wachsmodelle müssen so am Angusssystem (Bild 2-80i) montiert werden, dass sie nach dem Gießen von diesem noch gut durch Trennscheiben oder Bandsägen abgetrennt werden können.&nbsp;&nbsp;<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />
=== Tauchen und Besanden ===
 Durch Tauchen in eine zähflüssige, feinkeramische Masse (Bild 2-80c) erhält die Modelltraube einen temperaturbeständigen Überzug, die sog. Feinschicht. Diese kommt beim Gießen direkt mit der Schmelze in Kontakt und entscheidet über die Oberflächengüte des späteren Gussstücks.
Die Modelltraube wird nach dem Abtropfen und Vortrocknen der dünnen Feinschicht besandet. Durch sechs- bis zehnmaliges wiederholen dieses Vorganges (tauchen, abtropfen, vortrocknen, besanden) werden so viele Schichten aufgetragen, bis man bei eine Schalendicke von 5 - 8 mm mit ausreichender Festigkeit erreicht hat.
Danach wird die Modelltraube für 8 bis 10 Stunden zum Trocknen bei Raumtemperatur aufgehängt.
=== Auswachsen und Brennen der Gießtraube ===<gallery> Bild:Tauchen in keramische Masse.jpg|Tauchen in keramische Masse Bild:Besanden.jpg|Besanden</gallery><br /><br />
=== Auswachsen, Brennen und abgießen der Traube === Beim Brennen der Traube wird das Wachs bei Temperaturen um 120°C flüssig und läuft aus der Form.
Es kann zum größten Teil aufgefangen und wiederverwertet werden.
<br />Bei Brenntemperaturen zwischen 650°C und 1000°C wird die Gießtraube dann gebrannt, damit sie ihre endgültige Festigkeit bekommt. Die Formschale ist damit keramisch gebunden. Sie wird, noch warm, freistehend abgegossen.
<gallery>
Bild:Ausbrennen.jpg|Ausschmelzen und Brennen der Traube
Bild:Abgießen.jpg|Abgießen der Traube
</gallery>
<br />
<br />
=== Entformen der Gussstücke ===
 
Nach dem Erstarren der Schmelze wird die Keramikschale von der Gießtraube abgeschlagen, und die Gussstücke vom Einlauftrichter mit Bandsäge oder Trennschleifer getrennt.
<gallery>
Bild:Ausklopfen_Keramikschale.jpg|Ausklopfen Keramikschale
Bild:Abtrennen_Eingusstrichter.jpg|Abtrennen Eingusstrichter
</gallery>
= == Toleranzen === 
Die Genauigkeit beim Feingießen erreicht man durch
die aufwändige Modell- und Formherstellung. Die
Feingusstoleranzen, wiedergegeben in Tabelle 2-24,
unterscheidenden Genauigkeitsgrade D1 , bis D3.
Es gelten
[[Bild:Toleranzplatt.jpg|thumb|Toleranzblatt]].
- D1 für Maße ohne Toleranzangaben,
Rautiefe R z= 5,9 µm bis 32 µm.
 === Wirtschaftliches Fertigen im Feinguss ===
Um komplexe Werkstücke wirtschaftlich nach dem Feingießverfahren
=== Anwendungsgebiete für Feinguss ===
== Anwendungsgebiete für Feinguss ==  Feinguss wird hauptsächlich angewendet für maßgenaue Serienteile mit glatten Oberflächen und einbaufertigen Funktionsflächen, bei kleinstem Bearbeitungsaufwand. Beim Bei diesem Verfahren werden meist Sonderwerkstoffe verarbeitet. Feinguss wird zunehmend verwendet im Bereich des allgemeinen Maschinenbaus, z.B. für Werkzeuge und Armaturen sowie Strömungsmaschinen und Pumpen, im Chemieanlagenbau, ferner in der Feinwerk- und Medizintechnik.   == Quellen ==
Feinguss wird zunehmend verwendet im Bereich des Allgemeinen MaschinenbausVDI-Buch Fertigungstechnik, z7.B. für Werkzeuge und Armaturen sowie Strömungsmaschinen und Pumpen, im Chemieanlagenbau, ferner in der Feinwerk- und Medizintechnik.neu bearbeitete Auflage Springer Berlin Heidelberg
Änderungen – BS-Wiki: Wissen teilen

Änderungen

Feingussverfahren

674 Byte hinzugefügt, 13:46, 23. Apr. 2009
/* Toleranzen */
84
Bearbeitungen