Eutektikum

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Unter dem E. versteht man in der Werkstofftechnik diejenige Legierung mehrerer Metalle, die von allen denkbaren L. den niedrigsten Schmelzpunkt besitzt.

Eutektische Legierungen werden daher in der Praxis häufig bevorzugt, da mit dem niedrigen Schmelzpunkt folgende Vorteile einher gehen:

  • Bei Gusswerkstoffen können durch die niedrige Gießtemperatur unerwünschte Schwindungen vermindert werden. Beispiel: Gusseisen mit genau 4,3% Kohlenstoffgehalt besitzt mit ca. 1.150 °C den niedrigsten Schmelzpunkt aller Eisen-Kohlenstofflegierungen.
  • Durch niedrigschmelzende Lote wird die Wärmeeinbringung in das Werkstück vermindert, dadurch sinkt die Gefahr von Verzug und Gefügeveränderung. Beispiel: Lötzinn Sn/Pb mit genau 62% Zinn besitzt mit 183 °C den niedrigsten Schmelzpunkt aller Legierungen aus Blei und Zinn.
  • Durch die niedrige Schmelztemperatur ist der Energieaufwand beim Schmelzen gering.
  • Roses Metall ist ein Beispiel für ein ternäres Eutektikum, d.h. einer Legierung aus drei Metallen, in diesem Fall Blei, Bismut und Zinn mit der eutektischen Zusammensetzung 32% Pb, 15,5% Sn, 52,5% Bi, die mit einem Schmelzpunkt von ca. 96°C bereits in kochendem Wasser zum Schmelzen gebracht werden kann.

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