Bremskraftverstärker

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Der Bremskraftverstärker (BKV) ermöglicht die Verringerung der Betätigungskraft an der Bremse eines Fahrzeugs, die zum Erreichen der gewünschten Bremswirkung benötigt wird.

Bei dem in Pkw und leichten Nutzfahrzeugen vorwiegend verbauten Unterdruck-Bremskraftverstärker wird die Hilfskraft mittels Unterdruck erzeugt. Bei schweren Nutzfahrzeugen wie z. B. LKW, Unimog wird die Bremskraft mittels Druckluft (Pneumatik) unterstüzt, der Betriebsdruck liegt hier bei ca. 8 bar. Es sind auch ein hydraulische oder elektrische Bremskraftverstärker möglich.


Unterdruckerzeugung

Kraftfahrzeuge mit Ottomotoren erfordern bei Teillast den Einsatz einer Drosselklappe, um ein brennfähiges Kraftstoff-Luftgemisch zu erzeugen. Als Nebeneffekt entsteht hinter der Drosselklappe im Ansaugtrakt (Ansaugkrümmer) ein Unterdruck, der für pneumatische Systeme wie beispielsweise dem Bremskraftverstärker oder einem Kaltlaufregler genutzt werden kann.

Ein Dieselmotor verfügt prinzipbedingt über keine Drosselklappe. Hier wird der Unterdruck durch eine Saugpumpe erzeugt. Dieser Unterdruck stellt ein Druckgefälle gegenüber der Außenluft dar, das sich im Bremskraftverstärker zur Erhöhung der Bremskraft ausnutzen lässt.

Funktion

Wie in konventionellen Bremssystemen ohne Verstärker arbeitet das Bremspedal direkt auf den Hauptbremszylinder, der die Bremsflüssigkeit in das Leitungssystem zu den Bremsen drückt. Unterstützt wird dieser Druck durch eine Arbeitsmembran, deren eine Seite über eine Schlauchleitung mit dem Drosselklappenstutzen des Motors bzw. bei Dieselfahrzeugen mit der Unterdruckpumpe verbunden ist und entsprechend unter Unterdruck steht. Durch die Betätigung des Bremspedals wird die pedalgerichtete Seite der Membran mit atmosphärischem Druck beaufschlagt, so dass aufgrund der dann herrschenden Druckdifferenz eine Kraft entsteht, die die am Pedal aufgebrachte Bremskraft in gleicher Richtung unterstützt. Aufgrund der verhältnismäßig kleinen Druckdifferenz muss die Fläche der Membran relativ groß sein, um eine genügend hohe Kraftwirkung zu erzielen. Entsprechend hat das Gehäuse des Bremskraftverstärkers einen Durchmesser von bis zu 30 Zentimetern.


Durch die Auslegung der Ventile im Bremskraftverstärker ist die Hilfskraft des Kolbens immer proportional zur Pedalkraft. Ohne Unterdruck, beispielsweise beim Abschleppen des Wagens ohne laufenden Motor, muss die Pedalkraft alleine die Bremskraft aufbringen; um die gleiche Bremswirkung wie bei arbeitendem Bremskraftverstärker zu erreichen ist dann ein wesentlich größerer Kraftaufwand nötig.


Die Funktion des Bremskraftverstärkers wird wie folgt geprüft: Motor abstellen, Bremspedal mehrmals betätigen bis ein starker Widerstand spürbar wird. Bremspedal getreten halten, Motor starten. Wenn das Bremspedal nun nachgibt ist der Verstärker in Ordnung.


Geschichte

Bis in die 1980er Jahre hinein kamen verschiedene Kraftfahrzeuge noch ohne dieses Bauteil aus. Entweder wurden die Bremsen selbst so dimensioniert oder der Pedalweg hatte eine Größe, dass die Pedalkraft auch ohne Bremskraftverstärker ausreichte.


Aufgabe

Die Bremsflüssigkeit soll durch einen hohen (Nass-)Siedepunkt, einen niedrigen Stockpunkt und eine gleich bleibende Viskosität über einen großen Temperaturbereich den Druck vom Hauptbremszylinder auf die Radbremszylinder übertragen. Dabei müssen Regelsysteme (z.B. ABS auch bei tiefen Temperaturen funktionieren. Der Stockpunkt von Bremsflüssigkeit liegt unter -65°C.

Fragen

Wie funktioniert die hydraulische Steuerung? Benennen Sie die Vorgänge nach demEVA-Prinzip.

E-? V-? A-?


Wie wird der druck aufgebaut in Radbrebszylinder?