Streckgrenze | ||
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Zugfestigkeit | Zugversuch |
Unter der Werkstoffkenngröße Streckgrenze Re versteht man die Zugspannung in N/mm², oberhalb der ein Werkstoff plastisch, also dauerhaft verformt wird.
Im Spannungs-Dehnungs-Diagramm ist die Streckgrenze oberhalb der Hookeschen Gerade als markanter Wendepunkt (2) zu erkennen, da beim Überschreiten der Zusammenhangskräfte zwischen den Atomen der Werkstoff „zu fließen“ beginnt, d.h. sich plötzlich schneller verformt, als dies bei entsprechender Steigerung der Zugbelastung zu erwarten wäre.
Als Grenzwert für die Dimensionierung von Bauteilen gilt stets die Streckgrenze, da bei plastischer Verformung das Werkstoffgefüge zerstört wird!
Um die Streckgrenze eines Werkstoffes zu ermitteln, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Literaturrecherche, z. B. Nachschlagen im Tabellenbuch
- Werkstoffbezeichnung übersetzen, s. Stahlbezeichnungen, Festigkeitsklasse
- experimentelles Ermitteln der Streckgrenze im Zugversuch
Festigkeitsklassen von Schrauben
Aus der Festigkeitsklasse einer Schraube (4.6 ... 12.9, s. Tabelle) kann deren Zugfestigkeit und Streckgrenze ermittelt werden:
- Zugfestigkeit (Rm) in N/mm2 = erste Zahl × 100
- Streckgrenze (Re) in N/mm2 = Produkt beider Ziffern × 10
Festigkeitsklasse | 3.6 | 4.6 | 4.8 | 5.6 | 5.8 | 6.8 | 8.8 | 9.8 | 10.9 | 12.9 |
Zugfestigkeit in N/mm2 | 300 | 400 | 400 | 500 | 500 | 600 | 800 | 900 | 1.000 | 1.200 |
Streckgrenze in N/mm2 | 180 | 240 | 320 | 300 | 400 | 480 | 640 | 720 | 900 | 1.080 |