== Einteilung der [[Umformverfahren]] nach dem [[Spannung]]szustand Spannungszustand ==
DIN 8582:
Zu den wichtigsten [[Verfahren]] der [[Blech]]umformung gehören [[Tiefziehen]] und Streckziehen. Mit diesen Verfahren werden
diverse Produkte für die unterschiedlichsten Anwendungsgebiete hergestellt:
* [[Automobil]]industrie –> Türen, Hauben, Kotflügel
* der Niederhalter drückt die Ronde fest auf die Ziehmatrize
* der Niederhalter drückt die Ronde fest auf die Ziehmatrize
* der Ziehstempel zieht die Ronde durch die Öffnung der Ziehmatrize, dadurch wird der äußere Durchmesser der Ronde immer mehr verkleinert. Bis die Ronde vollständig zum Hohlkörper umgeformt ist
* Soll am Hohlkörper ein Kragen verbleiben, so müsste der Tiefzug begrenzt werden.
Überschüssiger [[Werkstoff]] geht nicht verloren, würde aber ohne einen Niederhalter zur Faltenbildung führen. Da ein
ausweichen des Werkstoffes nicht möglich ist, wird das Blech zwischen Niederhalter und Ziehring gestaucht, zwischen Ziehring und Stempel
wieder gestreckt. Zu beachten ist das die Niederhalterkraft außer der eigentlichen Ziehkraft zusätzlich aufgebracht werden muss.
Dies führt zur Erhöhung der gesamt Ziehkraft.
[[Tangential]]e Stauchung σ<sub>t</sub> Entsteht durch das wandern des Werkstoffes zu immer kleineren Durchmessern. Radiale
[[Zugspannung]] σ<sub>r</sub> entsteht durch die [[Zugkraft]] beim Einziehen der Ronde in den Ziehspalt. Die [[Druck]]spannung ''' σ<sub>d</sub> '''
Entsteht durch die Niederhalterkraft, hier wird der Werkstoff auf Druck beansprucht. Die Biegespannung ''' σ<sub>b</sub> ''' entsteht durch
das Biegen über die Ziehkante.
Das [[Spannungs-Dehnungs-Diagramm]] dient zur Bestimmung der [[Festigkeit]]s- und Verformungskenngrößen der Werkstoffe.
Es kann in verschiedene Bereiche eingeteilt werden. Zu Beginn der Lastaufbringung erfolgt die Dehnung der Probe elastisch, d.h.
nach Entlastung nimmt der Stab seine Ausgangslänge ''' L<sub>0</sub> ''' wieder ein. Im Diagramm stellt sich dieser Bereich als [[Gerade]] dar.
Spannung und Dehnung ändern sich verhältnisgleich. Diesen Zusammenhang erkannte erstmals der [[Physik]]er Hooke, nach dem
Für Tiefziehbleche, bei denen eine Ausdünnung unerwünscht ist, empfiehlt sich daher eine hohe senkrechte Anisotropie '''(r >
1,25 ) '''. Die Betrachtung der senkrechten Anisotropie bezieht sich nur auf eine Ebene des Bleches. Bleche weisen jedoch
unterschiedlichesenkrechte Anisotropien in Abhängigkeit von der Walzrichtung auf. Um einen repräsentativen Wert für einen Blechwerkstoff zu
erhalten, ist die mittlere senkrechte Anisotropie entscheidend. Diese ergibt sich aus der Aufteilung eines Bleches in zweimal 450
zur Walzrichtung.
Aus dem Band geschnittene Tafeln werden als Grobblech bezeichnet, wenn ihre Dicke größer 3,0 mm ist, oder als Feinblech,
wenn die Dicke unter 0,3 mm liegt. Während warmgewalztes Band (Warmband) im Dickenbereich des Grob- und Feinbleches
erzeugtwird, liegt kaltgewalztes Band (Kaltband) fast ausschließlich als    Feinblech vor. Bei Dicken unter 0,5 mm wird Kaltband als Feinstblech bezeichnet. Kaltband entsteht durch Kaltwalzenvon Warmband und wird meistens nach dem Walzprozess einer  [[Oberfläche]]nveredelung in Form von Verzinken, Veraluminieren, Verzinnen oder [[Kunststoff]]beschichten unterzogen.
IF-Stähle (interstitial free) zeichnen sich durch sehr geringe [[Legierungen]] an[[C]] und [[N]] (0,002 bis 0,004 %) aus. Durch eine
Zugabe an [[Titan]] und/oder [[Niob]] bilden sich mit diesen [[Legierungselement]]en [[Karbid]]e, [[Nitride]] und [[Karbon]]itride. So entsteht ein
[[Ferrit]]-Gefüge, welches frei von interstitiell gelösten ''' [[C]] '''- und ''' [[N]] '''-[[Atom]]en ist. Dadurch ist die [[Steckgrenze]] sehr niedrig bei gleichzeitig
hohen ''' r '''- und ''' n '''-Werten. ''' IF-Stähle ''' sind daher auch alterungsbeständig.
Der im Ferrit interstitiell gelöste [[Phosphor]] bewirkt eine [[Mischkristall]]verfestigung, die je 0,01 % Phosphorgehalt eine Erhöhung
der [[Streckgrenze]] um ca. 8 N/mm<sup>2</sup> bewirkt. Die Mindeststreckgrenzen liegen im Bereich von 220 bis 300 N/mm<sup>2</sup>. Typische phosphorlegierteStähle sind nach Stahl-Eisen-Werkstoffblatt SEW 094: ZSt[[E 220]] P,
ZStE 260 P und ZSt[[E 300]] P.
Die Besonderheit bei Bake-Hardening-Stählen ist die Erhöhung der [[Streckgrenze]] dieser höherfesten Stähle um ca. 40 N/mm<sup>2</sup>
durch eine [[Wärme]]behandlung nach der [[Umformung]], die gleichzeitig mit dem [[Einbrenn]]lackieren vonstatten geht. Bei den
Bedingungen desEinbrennlackierens, einer Temperatur von 170° bei etwa 20 min Dauer, diffundiert der interstitiell gelöste [[Kohlenstoff]] an die
Versetzungen und blockiert sie. Die Folge ist eine erhöhte [[Streckgrenze]], die die Beulsteifigkeit z.B. einer Motorhaube erhöht.
Die Bake-Hardening-Sorten findet man im Stahl-Eisen-Werkstoffblatt SEW 094 wieder. Beispiele sind ZStE 180 BH, ZStE 220 BH, ZStE 260
diese Aluminium-Feinbleche durch die Legierungselemente besser. Trotzdem sind die Umformeigenschaften mit denen von
Tiefziehstahl nicht vergleichbar. Aber durch die niedrige [[Dichte]] dieser Aluminiumwerkstoffe im Vergleich zu Stahl (ca.
Halbierung des [[Gewicht]]s) gibt es einen Vorteil für die Anwendung als [[Leichtbau]]teil.
Bleche aus Legierungen der 5000er-Gruppe ([[Al]][[Mg]]) können Fließfiguren auf der Blechoberfläche nach dem Tief- oder
Karosserieteilziehen aufweisen, die das dekorative Aussehen eines Blechbauteils beeinträchtigen. Ein Grund für diese Fließfiguren
ist eine Blockierung der Versetzungen durch Fremdatome, die wie bei un- und niedriglegierten Stählen zu einer mehr oder
weniger ausgeprägten    Streckgrenze führt. Charakteristisch für Fließfiguren aufgrund des oben genannten Effektes sind flammenartige Muster. Bei
Legierungen der 6000er-Gruppe ([[Al]][[Mg]][[Si]]) treten diese Fließfiguren nicht auf. Daher sind Bleche aus dieser Legierungsgruppe für
Karosserieaußenteile geeignet.
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