''Jedes Formpressen mit Grat beginnt mit stauchen und endet mit Steigen.''
Der rings um das Formpressstück entstehende Grat wird mit einem Schneidwerkzeug entfernt. Durchgangslöcher können beim Formpressen nicht völlständig durchgedrückt werden, weil sonst der Werkstoff in den Hohlraum im Gesenk, der für den Stempel vorzusehen ist, fließen würde. Der verbleibende Zwischenboden wird daher mit einem Lochstempel später durchschnitten.
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=== '''Formpressen ohne Grat''' ===
 
 
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Formpressen ohne Grat erreicht man durch eine Gesenkform, in der ein Stempel auf das Werkstück und gegen einen Auswerfer drückt. Dabei entsteht kein Grat. Um die erforderliche Werkstückform zu erreichen, ist jedoch eine genaue Bestimmung des Werkstückvolumens notwendig. Es werden einfache symmetrische oder rechteckige Werkstücke hergestellt.
 
'''Ausführung und Gestaltung von Gesenken'''
 
Die Gestaltung der Gesenkform und die Anordnung der Werkzeugteile ist gleichbedeutend mit der Gestaltung der im Gesenk geformten Werkstücke selbst. Diese Werkstücke sollen fließgerecht, werkzeuggerecht, maßgerecht und bearbeitungsgerecht sein.
 
'''Gesenkteilung'''
 
[[Bild:Gesenkteilung_0005.jpg|thumb|right|250x250px]]
Die Teilfuge zwischen Gesenkober- und Gesenkunterteil ist so zu legen, dass das fertig geschlagene Werkstück gut aus der Form entfernt werden kann.
Beim '''einteiligen Gesenk ''' ist die Gravur nur im Gesenkunterteil eingearbeitet, während die Pressbahn des Gesenkoberteils plangeschliffen ist.Beim '''zweiteiligen Gesenk ''' erhalten beide Gesenkteile eine Gravur.  '''Backengesenke''' werden verwendet, wenn Gesenkschmiedeteile Hinterschneidungen besitzen, die nicht in eine Teilungsebene gelegt werden können. In das Gesenkunterteil sind zwei oder mehr Backen eingesetzt. Diese stützen sich in einem in das Gesenkunterteil eingedrehten Passkegel ab; ihre Teilungsebenen verlaufen in der Schmiederichtung. Ist der Schmiedevorgang beendet, so werden die Backen durch Auswerfer aus dem Unterteil gehoben. Die Backen können nun auseinander geklappt und das hinterschnittene Werkstück dem Gesenk entnommen werden.[[Bild:Backengesenk.jpg|thumb|center|300x300px]]
Backengesenke werden verwendet, wenn Gesenkschmiedeteile Hinterschneidungen besitzen, die nicht in eine Teilungsebene gelegt werden können. In das Gesenkunterteil sind zwei oder mehr Backen eingesetzt. Diese stützen sich in einem in das Gesenkunterteil eingedrehten Passkegel ab; ihre Teilungsebenen verlaufen in der Schmiederichtung. Ist der Schmiedevorgang beendet, so werden die Backen durch Auswerfer aus dem Unterteil gehoben. Die Backen können nun auseinander geklappt und das hinterschnittene Werkstück dem Gesenk entnommen werden.
'''Seitenschrägen und Rundungen'''
 
Die Wände der Hohlform müssen Seitenschrägen erhalten, damit die Werkstücke gut aus dem Gesenk entfernt werden können. Scharfe Übergänge und Ecken sind zu vermeiden,da sie den Werkstofffluss behindern. Innenformstempel müssen kegelig oder pyramidenförmig, an ihren Stirnflächen ballig oder flachkegelig sein. Seitenschrägen und Rundungen sind nach DIN 7523 genormt.
Um Gesenkversatz, d.h. Seitliches Verschieben der Gesenke, zu vermeiden, erhalten diese besondere Führungen.
 
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Die aus dem Gesenk entnommenen Werkstücke haben noch annähernd Schmiedetemperatur und ziehen sich beim Abkühlen zusammen. Damit das werkstück in kaltem Zustand maßhaltig ist, muss die Gesenkform um das Schwindmaß größer gehalten werden.
Die wichtigsten schmiedbaren Metalle sind Stahl, Aluminium- und Kupferknetlegierungen.
Die Schmiedbarkeit hängt von der Zusammensetzung der Werkstoffe, bei Stählen insbesondere vom Kohlenstoffgehalt ab. Mit zunehmendem C-Gehalt und höheren Legierungsanteilen nimmt die Dehnbarkeit und damit die Schmiedbarkeit der Stähle ab. Je geringer der Kohlenstoffgehalt bei unlegierten Stählen ist, desto höher liegt die Anfangsschmiedetemperatur und desto größer ist der Temperaturbereich, in dem geschmiedet werden kann.
 
Unterhalb der Endschmiedetemperatur darf nicht mehr geschmiedet werden, weil hier die Formbarkeit des Werkstoffes so stark nachlässt, dass sich bei weiterem Schmieden Risse am Werkstück bilden.
 
'''Vorteile des Gesenksformens im Vergleich zu spanenden Verfahren:'''
 
* Geringer Werkstoffverlust
* Herstellung schwieriger Formen möglich
* Wenig Zerspanung notwendig
 
Eine fast unbegrenzte Werkstoffauswahl und verschiedenartige Wärmebehandlungsverfahren erlauben eine gezielte Anpassung der Schmiedestücke an den Verwendungszweck.
Gesenke und Formen lassen sich auf mehrere Arten herstellen. Eine Verfahrensart ist das Eindrücken. Man unterteilt das Verfahren in das Eindrücken mit geradliniger Bewegung zur Herstellung von Innenformen und in das Eindrücken mit umlaufender Bewegung zur Herstellung von Formwalzen.
 
'''Vorteile des Eindrückverfahrens'''
 
* Die einfache Herstellung von Gesenken und Formen mit Hilfe eines Stempels, der die Außenform besitzt, ist ein wirtschaftliches Verfahren, da Außenformen einfacher herzustellen sind als Innenformen.
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