Zuletzt geändert am 25. Februar 2014 um 19:36

Fahrzeuglackierung

Allgemeines

Lackierungen haben die Aufgabe die Oberflächen von Stoffen vor äußeren Einwirkungen zu schützen wie z.B. vor Wasser (Feuchtigkeit ) , Salzen oder Steinschlägen. Ohne diese Schutzschicht würden Autos innerhalb von wenigen Tagen anfangen zu Rosten. Außerdem soll der Lack folgende aufgaben erfüllen: Der Lack soll einen dichten Schutzfilm bilden, hart und elastisch sein, lichtecht sein, eine Signalwirkung erzeugen und sich leicht reinigen und pflegen lassen.


Auftragsverfahren

Der Lack kann auf drei weisen aufgetragen werden. Zu einem kann der Lack auf das Blech gespritzt werden, oder durch ein Tauchbad aufgetragen werden, oder mithilfe eines elektrischen Spritzverfahren aufgetragen werden.


Spritzen

Spritzpistolen arbeiten mit Druckluft. Die Luft strömt über einen schlauch in die Spritzpistole. Beim durchströmen der Spritzpistole wird der Lack mitgerissen und vorne an der Austritzdüse entsteht ein Farbnebel der sich dann auf den Stoff Legt. Beim Spritzen unterscheidet man 2 verschiedene Spritzverfahren.

Kaltspritzen: Beim Kaltspritzen wird der Lack mithilfe von Lösemitteln verdünnt bis der spritzbar ist. Nach dem Lackieren verdunsten diese Lösemittel an der Luft und lassen den Lack somit aushärten. Verdunsten die Lösemittel jedoch zu schnell kann dies eine veringerung der Lackoberfläche zur folge haben was zu rissen führen kann.

Heißspritzen: Bei diesen Verfahren kann auf Lösemittel verzichtet werden da der Lack durch die Erhitzung auf 50°C - 120°C dünnflüssig genug zum Spritzen ist.

Tauchverfahren

Dieses Verfahren wird nur in der Serienfertigung verwenden um die Grundierung aufzutragen. Das Werkstück wird hierzu in eine mit Lack gefüllte Wanne gelassen und dann wieder heraus gezogen. Der Lack bleibt am Werkstück haften. Überschüssiger Lack läuft durch hängen wieder zurück in die Wanne. In Hohlräumen befinden sich Bohrungen damit auch dort der Lack ablaufen kann.


Elektisches Spritzverfahren

Dieses Verfahren findet man auch vorwiegend in der Serienfertigung. Hierzu wird an der Karosserie ein Pluspol und an der Farbdüse ein Minuspol angelegt. Die Spannung kann bis zu 200.000V betragen. Beim Spritzen der Farbe laden sich die Farbmolekühle negativ auf und werden von der positiv geladenen Karosserie angezogen, wodurch der Farbverlust gesenkt werden kann.


Aufbau der Lackierung

Die Lackierung an einem Kraftfahrzeug besteht aus folgenden Schichten:

Ladi bild lackaufbau 1.gif.JPG                                         

1)Phosphatschicht 2)Elektrotauchgrundierung 3)Steinschlagzwischengrund 4)Füller (Spritzgrund) 5)Decklackierung 6)Klarlack

Phosphatschicht

Diese Schicht ist die erste die auf das Lackierende Blech aufgetragen wird. Es wird eine raue Eisenphosphatschicht aufgetragen die für einen guten haftgrund für den Lack sorgt. Ohne diese Schicht würde der Lack nicht auf den Lack halten und würde einfach abblättern. Außerdem ist die Eisenphosphatschicht ein guter Korrosionsschutz.

Grundierung

Die Grundierung ist zweite Schicht bei einer Lackierung und sie wird auf der Phosphatschicht aufgetragen. Sie sorgt für noch eine besser haftung für die nachfolgenden Schichten. Die Grundierung wird meist durch das Tauchbad.

Füller (Spritzgrund)

Der Füller ist die dritte SChicht bei einer Lackierung. Der Füller oder auch Spritzgrund genannt, hat die aufgabe den Werkstoff zu ebnen. Er füllt Schleifrillen und Poren an der Oberfläche um ein gutes Lackierergebnis zu garantieren. Der Füller wird meist durch das elektrische Spritzverfahren aufgetragen und dient auch als Vorlack.

Decklackierung

Die Decklackierung ist die vierte Schicht bei einer Lackierung. Die Decklackierung ist die Lackschicht die man am ende sieht. Sie kann man in Millionen von Farben auftragen. Man kann auch zwischen einer Matten und Metalic Deckschicht wählen. Die Deckschicht ist also sehr vielseitig und zugleich das Aushängeschild eines jeden Autos. Über die Decklackierung kommt nochmal eine Schicht unsichtbarer Klarlack. Der Klarlack ist ein Schutzschild für den Decklack. Der Klarlack muss vielseitig sein und viele belastungen überstehen wie z.B. Sonneneinstrahlung(Hitze), Schnee(Kälte), Wasser, Schmutz(Vogelkot, Käfer und Baumharz) zudem muss er auch leicht zu reinigen und pflegeleicht sein.

Lackbestandteile

Lackbestandteile
Nicht flüssige Bestandteile
Bindemittel Harze, Filmbildner
Pigmente Unlösliche Farbteilchen
Zusatzstoffe Katalysatoren,Antioxidationsmitter,Füllstoffe,Rostschutzmittel
Flüssige Bestandteile
Lösemittel Verdünnungsmittel,Reaktionsprodukte


Bindemittel

Das Bindemittel bildet nach dem trocknen den Lackfilm. Die Harze im Bindemittel verbinden die einzelnen Farbpigmente miteinander und der Filmbilder beschleunigt diesen Vorgang. Auch die Verarbeitung des Lackes wird durch den Filmbilder vereinfacht.

Pigmente

Die Pigmente geben dem Lack erst die Farbe. Sie sind fest und ünlösbar und verdunsten nicht beim austrocknen des Lackes und bleiben so auf dem Blech.

Zusatzstoffe

Die Zusatzstoffe im Lack haben alle unterschiedliche Funktionen/Aufgaben. Der Katalysator soll das Austrocknungsverfahren berschleunigen. Die Antioxidationsmittel verhindern das sich auch dem Lack eine Haut bildet oder das er dickflüssig und somit unbrauchbar zum Lackieren wird. Die Füllstoffe sorgen dafür das der Lack mehr Glänzt und die Rostschutzmittel verstärken die Korossions hämenden Eigendschaften des Lackes.

Lösemittel

Die Lösemittel haben die Aufgabe, die Viskosität des Lackes herrabzusetzen und ihn somit Spritzbar zu machen. Sobald die Lösemittel an der Luft sind fangen sie an zu verdunsten und verschwinden somit aus dem Lack. Die Festen Stoffe die das Lösemittel im Lack gebunden hat werden jetzt wieder freigesetzt und Bilden die Lackschicht.


Quellenangabe

Alle Informationen die zur Gestaltung dieser Seite notwendig wahren stammen aus dem Fachkundebuch Kraftfahrzeugtechnik und aus dem Wissenstand des Verfassers.