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Kettentriebe

Version vom 17. Juli 2008, 18:18 Uhr von Thimo R. (Diskussion | Beiträge) (Mechanik der Kettentriebe)

--Thimo R. 12:30, 8. Dez 2007 (CET)

Datei:Ketten.jpg

Funktion und Wirkung

Aufgaben und Einsätze

Kettentriebe gehören wie Riementriebe zu den Zugmitteltrieben und nehmen hinsichtlich ihrer Eigenschaften, des Bauaufwandes, der übertragbaren Leistung und der Anforderung an Wartung eine Mittelstellung zwischen Riemen - und Zahnradtrieben ein. Kettentriebe werden wegen ihrer Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit vielseitig für Leistungsübertragungen verwendet. Ihre Einsatzgebiete liegen z.b. im Motoren - und Fahrzeugbau, bei Landmaschinen und außerdem finden sie Verwendung in Werkzeug - und Textilmaschinen.

Kettenarten, Ausführung und Anwendung

Die Kettenarten werden zwecksmäßig in Gliederketten und Gelenkketten eingeteilt. Gliederketten werden nicht weiter Beschrieben da vor allem Stahlgelenkketten für Kettentriebe verwendet werden. Zu diesen gehören:
Bolzenketten

Bolzenketten stellen die einfachste Bauart der Stahlgelenkketten dar. Die Laschen drehen sich direkt auf den Bolzen. Die Gelenkfläche ist damit entsprechend klein. Zu den Bolzenketten gehören die Gallketten (a), Fleyerketten (b) und vielfach Ziehbankketten (c,d). Bolzenketten werden meist als Last- und Transportketten eingesetzt.

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Rollenketten

Rollenketten unterscheiden sich von Buchsenketten durch eine über die Buchse gesteckte Schonrolle, die dazu dient, den Verschleiß zwischen Buchsen und Kettenradzähnen zu verringern. Die Rolle vermeidet die gleitende Reibung zwischen Kette und Kettenradzahn. Die Gelenkfläche ist jedoch etwas kleiner als die der Buchsenketten. Rollenketten haben eine breite Verwendungsmöglichkeit als Last-, Steuer- und Getriebeketten.

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Zahnketten

Zahnketten übertragen die Kraft zwischen Kette und Kettenrad über die besondere Form der Laschen, nicht, wie bei den bisher genannten Ketten, über Bolzen, Buchsen oder Rollen. Insofern weisen die Zahnketten einen grundsätzlich anderen Aufbau auf. Zur Führung der Zahnketten quer zur Längsrichtung werden in die Mitte (Innenführung) oder an die Seiten der Kette (Außenführung) Führungslaschen eingelegt. Zahnketten haben eine kleinere Gelenkfläche und eine kleinere Bruchlast als Rollenketten.

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Buchsenketten

Buchsenketten unterscheiden sich von den Bolzenketten dadurch, dass die Innenlaschen auf eine Buchse gepresst sind, die mit einem Laufsitz auf den Bolzen geschoben ist. Die Gelenkfläche ist damit größer als die der Bolzenketten. Daraus ergibt sich eine geringere Pressung im Gelenk, was wiederum zu einer größeren Verschleißfestigkeit führt. Buchsenketten werden als Last- und Förderketten, üblicherweise in langsam laufenden Trieben, eingesetzt.

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Sonderketten

Sonderketten lassen sich nicht eindeutig den bisher genannten Bauarten zuordnen. Dies sind geschmiedete Ketten und Scharnierbandketten (a). Geschmiedete Ketten sind zerlegbare Gelenkketten (b), für den Einsatz z.B. in Förderern. Hierzu zählen Steckketten und Gabellaschenketten. Scharnierbandketten werden hauptsächlich in der Getränkeindustrie eingesetzt.

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Kettenräder

Kettenräder sind in ihrem Aufbau für alle Stahlgelenkketten grundsätzlich gleich, lediglich die Verzahnungen für die verschiedenen Ketten sind unterschiedlich. Die Verzahnung der Kettenräder muss so ausgeführt sein, dass die Kette nahezu reibungslos in die Verzahnung eingreift und dass während des Betriebes auftretende Kettenlängung berücksichtigt wird, um Laufruhe, Lebensdauer und Sicherheit des Triebes zu gewährleisten. Die Verbindung der Kettenräder mit den Wellen erfolgt meist mit einer der möglichen Wellen-Naben-Verbindung. Die Führung der Kette erfolgt meist durch das Eingreifen der Zähne in die Kettenglieder. Außer bei Zahnketten ist eine innen- bzw. Außenführung notwendig.

Verbindungsglieder für Rollenketten

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a) Nietglied b) Steckglied mit Federverschluss c) Steckglied mit Splintverschluss d) gekröpftes Glied mit Splintverschluss e) gekröpftes Glied mit Schraubverschluss

Mechanik der Kettentriebe

Die Kette umschlingt die Räder in form eines Vielecks. Daraus ergibt sich, dass der wirksame Raddurchmesser Zwischen dmax und dmin sowie die Kettengeschwindigkeit vkmax und vkmin schwankt. Dieses nennt man den Polygoneffekt . => Durchmesser- und- Geschwindigkeitsdifferenz

Bei weniger als 16 zähnen (2%) nimmt die prozentuale Ungleichförmigkeitedifferenz stark zu wobei diese bei 20 zähnen nur noch (1,2%) beträgt und weiter Abnimmt.

Gestalten und Entwerfen von Rollenkettentrieben

Verzahnungsangaben

Festlegung der Zähnezahl

Gestalten der Kettenräder

Kettenauswahl

Gliederzahl, Wellenabstand

Anordnung der Kettentriebe

Durchhang des Kettentrums

Hilfseinrichtungen

Schmierung und Wartung der Kettentriebe

Berechnung der Kräfte am Kettentrieb