Elektromotor: Unterschied zwischen den Versionen

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Prinzip des elektromotorischen Antriebs
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Der Elektromotor ist ein Energiewandler, der elektrische [[Energie]] in
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mechanische Energie, zum Antrieb von Maschinen, Fahrzeugen u. ä.
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umwandelt.
  
Das Prinzip des elektromotorischen Antriebs
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Dies geschieht mit Hilfe der Kraftwirkung zwischen einem
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Magnetfeld und einem stromdurchflossenen Leiter. Hauptteile sind der
 +
feststehende Ständer (Stator) mit der Erregerwicklung und der drehbare
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Läufer (Rotor, Anker) mit der Ankerwicklung. Alle Elektromotoren können
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auch als Generator verwendet werden. Neben dem rotierenden Elektromotor
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gibt es auch den Linearmotor zu der Erzeugung von geradliniger Bewegung.
  
Gliederungsschwerpunkte:
 
  
1.0. Elektrische Antriebe
+
=== Wie funktioniert ein Elektromotor? ===
  
2.0. Elektromagnetische Induktion
+
Wird dem Elektromotor Strom zugeführt, entsteht am Metallring ein Minus-
 
+
und ein Pluspol. Da durch die Spulen ebenfalls ein Strom fließt, bilden
2.0.1 Kurze Übersicht Elektromotoren
+
sich auch ein Nord- und ein Südpol. Dann wird der Südpol der einen, dem
 
+
festen Nordpol der anderen angezogen. Dort ist der Strom am Metallring
2.2 Wirkungsgrad von Motoren
+
unterbrochen (Totpunkt), die Spule aber dreht sich durch den Schwung
 
+
weiter. Dadurch wechselt der Strom am Metallring und somit auch die Pole
3.0. Elektromotor
+
an den Spulen. Nordpol und Südpol stoßen sich ab und der Motor mach eine
 +
halbe Drehung.  
  
3.1. Funktionsweise Elektromotor allgemein
+
<br />
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<div style="text-align: center;">
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<br />[[Bild:Elektro.jpg]]
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<br />''Aufbau des Elektro Motor''
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<br />''Copyright 2008 [http://www.rc-car-beginners.ch RC-Car Lexikon]''
 +
</div>
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<br />
  
4.0. Gleichstrom
+
=== Begrifferläuterungen ===
 
 
4.1. Gleichstrommotor allgemein
 
 
 
4.2. Gleichstrom-Reihenschlussmotor
 
 
 
4.3. Gleichstrom-Nebenschlussmotor
 
 
 
4.4. Gleichstrom-Doppelschlussmotor
 
 
 
4.5. Drehzahlregelbarer Gleichstrommotor
 
 
 
5.0. Wechselstrom
 
 
 
5.1. Einphasenwechselstrommotor
 
 
 
6.0. Drehstrom
 
 
 
6.1. Drehstrommotor allgemein
 
 
 
6.2. Drehstrom-Asynchronmotor
 
 
 
6.3. Drehstrom-Asynchronmotor
 
 
 
Das Prinzip des elektromotorischen Antriebs
 
 
 
1. Elektrische Antriebe:
 
 
 
Elektrische Antriebe bestehen im einfachsten Fall aus Elektromotor und
 
Arbeitsmaschine. Sehr oft jedoch kommen Elemente und Einrichtungen zur
 
Steuerung zum Schutz des Antriebs hinzu.
 
 
 
Die Auswahl der jeweils einzusetzenden Elektromotoren richtet sich nach
 
Aufgabenstellung, Stromart, Einsatzort und Betriebsart. Bei der
 
Betriebsart unterscheidet man z.B. Dauer und Kurzzeitbetrieb. Bei nur
 
kurzzeitigem Einschalten (z.B. Elektrorasierer) kann ein Motor kleinerer
 
Leistung als bei Dauerbetrieb gewählt werden, da in der kurzen Zeit nicht
 
die zulässige Grenztemperatur erreicht wird. Dabei ist jedoch die
 
angegebene Einschaltdauer ED (Verhältnis Einschaltzeit zu Einschalt- plus
 
Ruhezeit) zu beachten.
 
 
 
2. Die elektromagnetische Induktion
 
 
 
Die elektromagnetische Induktion, ist die Erzeugung einer elektrischen
 
Spannung mit Hilfe veränderlicher magnetischer Felder. Durch Bewegen eines
 
elektrischen Leiters (Draht) in einem Magnetfeld entsteht an den Enden des
 
Leiters eine sich mit dem Bewegungsrhythmus ändernde Induktionsspannung
 
und beim Schließen des Stromkreises ein Induktionsstrom; darauf beruht der
 
Generator. Dasselbe kann bei festgehaltenem Draht durch ein zeitlich
 
veränderliches Magnetfeld erreicht werden. Ebenso wird durch ein zeitlich
 
sich änderndes elektrisches Feld ein Magnetfeld erzeugt, das andere
 
magnetische Substanzen anziehen oder abstoßen kann; darauf beruhen der
 
Motor, der Fernsprecher, der Lautsprecher u. a. Werden zwei Drähte
 
schichtweise übereinandergewickelt, so entsteht durch Vermittlung des
 
Magnetfelds bei periodischen Änderungen der Spannung in dem einen Draht
 
eine sich proportional dazu ebenso ändernde Spannung in dem anderen Draht;
 
darauf beruhen Transformatoren, Induktionsapparat (Induktoren) und
 
Induktionsöfen. Der Proportionalitätskoeffizient heißt der
 
Gegeninduktionskoeffizient (Gegeninduktivität). Schließlich kann eine
 
Drahtspule auch auf sich selbst zurückwirken (Selbstinduktion), wodurch
 
eine der angelegten Spannung entgegenwirkende Spannung entsteht, deren
 
Größe durch den Selbstinduktionskoeffizienten (Induktivität) bestimmt wird
 
und die sich als induktiver Widerstand des Drahts gegenüber Wechselstrom
 
auswirkt.
 
 
 
2.0.1 Begrifferläuterungen  
 
  
 
Ständer  
 
Ständer  
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Anker  
 
Anker  
  
1. Teil von elektrischen Maschinen (Motor, Generator): ein mit Nuten
+
Dwer Anker ist ein mit Nuten versehenes Blechpaket, das die Ankerwicklung aufnimmt; in dieser Wicklung wird vom magnetischen Feld eine [[Spannung]] [[Induktion|induziert]]. Bei Gleichstrommaschinen ist es meist (Außenpolmaschine) der Läufer, dessen Wicklung über den Kommutator mit dem Gleichstromnetz verbunden wird, bei Synchronmaschinen (Innenpolmaschinen) meist der Ständer, dessen Wicklung mit dem Wechsel- oder Drehstromnetz verbunden wird.
versehenes Blechpaket, das die Ankerwicklung aufnimmt; in dieser Wicklung
+
 
wird vom magnetischen Feld eine Spannung induziert. Bei
 
Gleichstrommaschinen ist es meist (Außenpolmaschine) der Läufer, dessen
 
Wicklung über den Kommutator mit dem Gleichstromnetz verbunden wird, bei
 
Synchronmaschinen (Innenpolmaschinen) meist der Ständer, dessen Wicklung
 
mit dem Wechsel- oder Drehstromnetz verbunden wird. 2. Teil von
 
Elektromagneten, der bei stromdurchflossener Erregerspule (Feldspule)
 
angezogen wird und dabei eine Arbeit verrichten kann, z. B. bei Relais,
 
Hubmagneten u. ä.
 
  
 
Kommutator  
 
Kommutator  
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[der, Mehrzahl Kommutatoren; lateinisch] Stromwender, eine Vorrichtung an
 
[der, Mehrzahl Kommutatoren; lateinisch] Stromwender, eine Vorrichtung an
 
elektrischen Generatoren und Elektromotoren aus ringförmig angeordneten,
 
elektrischen Generatoren und Elektromotoren aus ringförmig angeordneten,
gegeneinander und gegen die Läuferwelle isolierten Segmenten, die
+
gegeneinander und gegen die Läufer[[welle]] isolierten Segmenten, die
 
einerseits paarweise mit je einem Anschluss der Ankerwicklung verbunden
 
einerseits paarweise mit je einem Anschluss der Ankerwicklung verbunden
 
sind, andererseits von einer Schleifbürste berührt werden, an die sich der
 
sind, andererseits von einer Schleifbürste berührt werden, an die sich der
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angeschlossen. Bei drei gleichen Verbrauchern fließt im Nulleiter kein
 
angeschlossen. Bei drei gleichen Verbrauchern fließt im Nulleiter kein
 
Strom. Die Spannung an jedem der drei Verbraucher ist 1/Ö (3) der Spannung
 
Strom. Die Spannung an jedem der drei Verbraucher ist 1/Ö (3) der Spannung
zwischen den Leitern des Drehstromnetzes, z. B. 220/380 V.
+
zwischen den Leitern des Drehstromnetzes, z. B. 230/400 V.
 
Dreieckschaltung.  
 
Dreieckschaltung.  
  
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Läufer bei Wechselstromgeneratoren und Synchronmotoren (Generator).  
 
Läufer bei Wechselstromgeneratoren und Synchronmotoren (Generator).  
  
2.1 Kurze Übersicht der Motoren
 
 
Motoren
 
  
Elektromotoren Verbrennungsmotoren
+
=== Gleichstrom ===
 
 
Dampf Benzin Diesel
 
 
 
Drehfeld- Stromwender-
 
 
 
maschinen maschinen
 
 
 
Wechseltrom- Drehstrom- Universalmotoren Gleichstrommotoren
 
 
 
maschinen maschinen
 
 
 
Reihenschlussmotor, Hauptschlussmotor, da Ankerstrom gleich Ständerstrom
 
 
 
Synchronmotor: Drehfeldzahl = Läuferdrehzahl
 
 
 
Asynchronmotor: Drehfelddrehzahl größer Läuferdrehzahl
 
 
 
2.2 Wirkungsgrad von Elektromotoren
 
 
 
3. Der Elektromotor
 
 
 
Der Elektromotor ist ein Energiewandler, der elektrische Energie in
 
mechanische Energie, zum Antrieb von Maschinen, Fahrzeugen u. ä.
 
umwandelt. Dies geschieht mit Hilfe der Kraftwirkung zwischen einem
 
Magnetfeld und einem stromdurchflossenen Leiter. Hauptteile sind der
 
feststehende Ständer (Stator) mit der Erregerwicklung und der drehbare
 
Läufer (Rotor, Anker) mit der Ankerwicklung. Alle Elektromotoren können
 
auch als Generator verwendet werden. Neben dem rotierenden Elektromotor
 
gibt es auch den Linearmotor zu der Erzeugung von geradliniger Bewegung.
 
 
 
Elektromotoren werden für Leistungen bis etwa 10 MW gebaut und vielseitig
 
verwendet zum Beispiel für den Antrieb von Haushaltsgeräten, Büromaschinen
 
und Elektrowerkzeuge aber auch Pumpen, Förderanlagen, Walzenstraßen und
 
elektrischen Bahnen.
 
 
 
Elektrische Motoren dürfen kurzzeitig über ihre Nennleistung hinaus
 
belastet werde. Die Grenze dafür ist beim Gleichstrommotor die zulässige
 
Beanspruchung des Kommutators. Im Dauerbetrieb wird die Belastungsarbeit
 
durch die Wärme begrenzt.
 
 
 
3.1. Wie funktioniert ein Elektromotor?
 
 
 
Wird dem Elektromotor Strom zugeführt, entsteht am Metallring ein Minus-
 
und ein Pluspol. Da durch die Spulen ebenfalls ein Strom fließt, bilden
 
sich auch ein Nord- und ein Südpol. Dann wird der Südpol der einen, dem
 
festen Nordpol der anderen angezogen. Dort ist der Strom am Metallring
 
unterbrochen (Totpunkt), die Spule aber dreht sich durch den Schwung
 
weiter. Dadurch wechselt der Strom am Metallring und somit auch die Pole
 
an den Spulen. Nordpol und Südpol stoßen sich ab und der Motor mach eine
 
halbe Drehung.
 
 
 
4. Gleichstrom:
 
  
 
elektrischer Strom gleichbleibender Richtung, im Gegensatz zum
 
elektrischer Strom gleichbleibender Richtung, im Gegensatz zum
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der durch Gleichrichter oder Generatoren gewonnene Gleichstrom enthält
 
der durch Gleichrichter oder Generatoren gewonnene Gleichstrom enthält
 
einen überlagerten Wechselstromanteil. Gleichstrom wird in der
 
einen überlagerten Wechselstromanteil. Gleichstrom wird in der
Nachrichtentechnik zum Betrieb von Relais, Wählern, Elektronenröhren und
+
Nachrichtentechnik zum Betrieb von [[Relais]], Wählern, Elektronenröhren und
 
Transistoren gebraucht, in der Starkstromtechnik für regelbare
 
Transistoren gebraucht, in der Starkstromtechnik für regelbare
 
Motorantriebe, vor allem in Maschinen und Elektro-Bahnen, und außerdem für
 
Motorantriebe, vor allem in Maschinen und Elektro-Bahnen, und außerdem für
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Spannung.  
 
Spannung.  
  
4.1. Der Gleichstrommotor  
+
 
 +
== Der Gleichstrommotor ==
 +
  
 
Der Gleichstrommotor ist ein mit Gleichstrom gespeister und mit
 
Der Gleichstrommotor ist ein mit Gleichstrom gespeister und mit
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besteht aus vielen Spulen, die meist in Nuten des Läuferblechpakets
 
besteht aus vielen Spulen, die meist in Nuten des Läuferblechpakets
 
eingelegt und deren Enden am Kollektor angeschlossen sind. Auf den
 
eingelegt und deren Enden am Kollektor angeschlossen sind. Auf den
Kollektorlamellen  
+
Kollektorlamellen schleifen die feststehenden Bürsten, über die der Ankerwicklung ein
 
 
schleifen die feststehenden Bürsten, über die der Ankerwicklung ein
 
 
Ankerstrom zugeführt wird. - Wenn der magnetische Fluss der Hauptpole
 
Ankerstrom zugeführt wird. - Wenn der magnetische Fluss der Hauptpole
 
vorhanden ist, entsteht durch den in der Ankerwicklung fließenden Strom
 
vorhanden ist, entsteht durch den in der Ankerwicklung fließenden Strom
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durchflossen werden.  
 
durchflossen werden.  
  
4.2. Gleichstrom-Reihenschlussmotor:
+
 
 +
=== Gleichstrom-Reihenschlussmotor ===
  
 
Aufbau:  
 
Aufbau:  
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Motor im Leerlauf durchgeht ist er für Riemenbetrieb nicht geeignet.  
 
Motor im Leerlauf durchgeht ist er für Riemenbetrieb nicht geeignet.  
  
4.3. Gleichstrom-Nebenschlussmotor:
 
  
 +
=== Gleichstrom-Nebenschlussmotor===
 +
 
Aufbau:  
 
Aufbau:  
  
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Fast gleichbleibende Drehzahl bei wechselnder Belastung.  
 
Fast gleichbleibende Drehzahl bei wechselnder Belastung.  
  
4.4. Gleichstrom-Doppelschlussmotor:
+
 
 +
=== Gleichstrom-Doppelschlussmotor ===
  
 
Aufbau:  
 
Aufbau:  
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Reihenschlussform ähnlich.  
 
Reihenschlussform ähnlich.  
  
4.5. Drehzahlregelbarer Gleichstrommotor:
+
 
 +
=== Drehzahlregelbarer Gleichstrommotor ===
  
 
Aufbau:  
 
Aufbau:  
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der Drehrichtung des Motors zur Folge haben.  
 
der Drehrichtung des Motors zur Folge haben.  
  
5. Der Wechselstrom  
+
 
 +
=== Der Wechselstrom ===
  
 
Der Wechselstrom ist ein elektrischer Strom, dessen Stärke und Richtung
 
Der Wechselstrom ist ein elektrischer Strom, dessen Stärke und Richtung
 
sich periodisch ändern; wird durch Generatoren oder elektrische
 
sich periodisch ändern; wird durch Generatoren oder elektrische
 
Schwingungserzeuger (Sender) hergestellt. Eine Periode des Wechselstroms
 
Schwingungserzeuger (Sender) hergestellt. Eine Periode des Wechselstroms
umfaßt den Anstieg der Stromstärke von Null auf den positiven Scheitelwert
+
umfaßt den Anstieg der [[Stromstärke]] von Null auf den positiven Scheitelwert
 
(Maximalwert, Amplitude), den Abfall über Null und den negativen
 
(Maximalwert, Amplitude), den Abfall über Null und den negativen
 
Scheitelwert sowie den Anstieg wieder auf Null. Die Anzahl der Perioden
 
Scheitelwert sowie den Anstieg wieder auf Null. Die Anzahl der Perioden
pro Sekunde gibt die Frequenz des Wechselstroms an (in Hertz). Die Zahl
+
pro Sekunde gibt die [[Frequenz]] des Wechselstroms an (in Hertz). Die Zahl
 
der Richtungswechsel (Wechselzahl) ist gleich der doppelten Periodenzahl.
 
der Richtungswechsel (Wechselzahl) ist gleich der doppelten Periodenzahl.
 
Im allgemeinen ist der Strom- und Spannungsverlauf sinusförmig;
 
Im allgemeinen ist der Strom- und Spannungsverlauf sinusförmig;
 
Abweichungen sind als Überlagerung einer sinusförmigen Grundwelle und
 
Abweichungen sind als Überlagerung einer sinusförmigen Grundwelle und
ihrer sinusförmigen Oberwellen aufzufassen. Die Anteile der verschiedenen
+
ihrer sinusförmigen Oberwellen aufzufassen. Infolge der
Oberwellen lassen sich durch die Fourier-Analyse bestimmen. Infolge der
 
 
regelmäßigen Schwankung der Stromstärke des Wechselstroms wirkt sich
 
regelmäßigen Schwankung der Stromstärke des Wechselstroms wirkt sich
 
dieser nicht mit dem Scheitel-, sondern mit dem Effektivwert (Scheitelwert
 
dieser nicht mit dem Scheitel-, sondern mit dem Effektivwert (Scheitelwert
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Wechselströme sehr hoher Schwingungszahl.  
 
Wechselströme sehr hoher Schwingungszahl.  
  
5.1. Der Einphasenwechselstrommotor  
+
 
 +
=== Der Einphasenwechselstrommotor ===
  
 
Aufbau:  
 
Aufbau:  
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abgeschaltet.  
 
abgeschaltet.  
  
6. Der Drehstrom  
+
 
 +
 
 +
=== Der Drehstrom ===
  
 
Dreiphasenstrom, besondere Art von Wechselstrom; entsteht durch Verkettung
 
Dreiphasenstrom, besondere Art von Wechselstrom; entsteht durch Verkettung
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Stromart.  
 
Stromart.  
  
6.1. Der Drehstrommotor  
+
 
 +
=== Der Drehstrommotor ===
  
 
Der Ständer besteht hierbei im wesentlichen aus einem Ring, der aus vielen
 
Der Ständer besteht hierbei im wesentlichen aus einem Ring, der aus vielen
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inneren Oberfläche des Ständerblechpakets um.  
 
inneren Oberfläche des Ständerblechpakets um.  
  
6.2. Der Drehstromasynchronmotor  
+
 
 +
=== Der Drehstromasynchronmotor ===
  
 
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Aufbau:  
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; heute: Vorteil - lässt sich durch Leistungselektronik in Drehzahl von 0
 
; heute: Vorteil - lässt sich durch Leistungselektronik in Drehzahl von 0
bis unendlich  
+
bis unendlich [[steuern]]
  
steuern
+
- nur durch speisende Netzfrequenz (Frequenzumrichter) 
  
- nur durch speisende Netzfrequenz (Freyuenzumrichter)
 
  
Formel zur Drehfelddrehzahl:
 
  
6.3. Der Synchronmotor  
+
=== Der Synchronmotor ===
  
 
Aufbau:  
 
Aufbau:  
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(Polrad), so entsteht ein Synchronmotor.  
 
(Polrad), so entsteht ein Synchronmotor.  
  
Eigenschaften:  
+
Eigenschaften:
 
 
Der Läufer umläuft unabhängig von der Belastung die synchrone Drehzahl des
 
Ständerfeldes. Synchronmotoren haben konstante Betriebsdrehzahlen, die
 
sich bei normalen Lastschwankungen nicht ändern. Die Höhe der
 
Stromaufnahme eines Synchronmotors richtet sich nach der Belastung an der
 
Welle und der Größe des Erregerstromes in der Polradwicklung. Der
 
Synchronmotor kann nicht (wie der Gleichstrommotor) bei Verstellung der
 
Erregung seine Drehzahl ändern. Ein untererregter Synchronmotor nimmt
 
Blindleistung aus dem Netz auf; beim übererregten Synchronmotor sind die
 
Betriebsbedingungen umgekehrt. Wird der Synchronmotor stark überlastet, so
 
bleibt er stehen und entnimmt dabei dem Netz einen unzulässig großen
 
Strom.
 
 
 
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Quellenangaben:
+
Der Läufer umläuft unabhängig von der Belastung die synchrone Drehzahl des Ständerfeldes. Synchronmotoren haben konstante Betriebsdrehzahlen, die sich bei normalen Lastschwankungen nicht ändern. Die Höhe der Stromaufnahme eines Synchronmotors richtet sich nach der Belastung an der Welle und der Größe des Erregerstromes in der Polradwicklung. Der Synchronmotor kann nicht (wie der Gleichstrommotor) bei Verstellung der Erregung seine Drehzahl ändern. Ein untererregter Synchronmotor nimmt Blindleistung aus dem Netz auf; beim übererregten Synchronmotor sind die Betriebsbedingungen umgekehrt. Wird der Synchronmotor stark überlastet, so bleibt er stehen und entnimmt dabei dem Netz einen unzulässig großen Strom.
  
- VEB Leipzig: "Kleine Enzyklopädie Technik"
+
Quellenangaben:
  
- Vogel Fachbuch: " Mathematische und elektrotechnische Grundlagen"  
+
- VEB Leipzig: "Kleine Enzyklopädie Technik"
  
- Dümmler·Bonn: „Friedrich Tabellenbuch Elektrotechnik, Elektronik“
+
- Vogel Fachbuch: " Mathematische und elektrotechnische Grundlagen"
  
- Rudolf Reinhardt: „Die Elektrotechnik“
+
- Dümmler·Bonn: „Friedrich Tabellenbuch Elektrotechnik, Elektronik“
  
- „Bertelsmann Lexikon“
+
- Rudolf Reinhardt: „Die Elektrotechnik“
  
- VEB Leipzig „“Friedrich Tabellenbücher Elektrotechnik“
+
- „Bertelsmann Lexikon“
  
- Volk und Wissen „Starkstrom- und Installationstechnik“
+
- VEB Leipzig „“Friedrich Tabellenbücher Elektrotechnik“
  
- Europa Lehrmittel: „Fachkunde Elektrotechnik“
+
- Volk und Wissen „Starkstrom- und Installationstechnik“
  
- Europa Lehrmittel: „Praxis Elektrotechnik“  
+
- Europa Lehrmittel: „Fachkunde Elektrotechnik“
  
- Internet
+
- Europa Lehrmittel: „Praxis Elektrotechnik“

Aktuelle Version vom 28. März 2021, 12:35 Uhr

Der Elektromotor ist ein Energiewandler, der elektrische Energie in mechanische Energie, zum Antrieb von Maschinen, Fahrzeugen u. ä. umwandelt.

Dies geschieht mit Hilfe der Kraftwirkung zwischen einem Magnetfeld und einem stromdurchflossenen Leiter. Hauptteile sind der feststehende Ständer (Stator) mit der Erregerwicklung und der drehbare Läufer (Rotor, Anker) mit der Ankerwicklung. Alle Elektromotoren können auch als Generator verwendet werden. Neben dem rotierenden Elektromotor gibt es auch den Linearmotor zu der Erzeugung von geradliniger Bewegung.


Wie funktioniert ein Elektromotor?

Wird dem Elektromotor Strom zugeführt, entsteht am Metallring ein Minus- und ein Pluspol. Da durch die Spulen ebenfalls ein Strom fließt, bilden sich auch ein Nord- und ein Südpol. Dann wird der Südpol der einen, dem festen Nordpol der anderen angezogen. Dort ist der Strom am Metallring unterbrochen (Totpunkt), die Spule aber dreht sich durch den Schwung weiter. Dadurch wechselt der Strom am Metallring und somit auch die Pole an den Spulen. Nordpol und Südpol stoßen sich ab und der Motor mach eine halbe Drehung.



Elektro.jpg
Aufbau des Elektro Motor
Copyright 2008 RC-Car Lexikon


Begrifferläuterungen

Ständer

Stator, feststehender Teil eines Elektromotors oder Generators; bei Gleichstrommaschinen meist Träger der Feldmagnete, bei Wechselstrom- bzw. Drehstrommaschinen meist Träger der Hauptwicklung.

Anker

Dwer Anker ist ein mit Nuten versehenes Blechpaket, das die Ankerwicklung aufnimmt; in dieser Wicklung wird vom magnetischen Feld eine Spannung induziert. Bei Gleichstrommaschinen ist es meist (Außenpolmaschine) der Läufer, dessen Wicklung über den Kommutator mit dem Gleichstromnetz verbunden wird, bei Synchronmaschinen (Innenpolmaschinen) meist der Ständer, dessen Wicklung mit dem Wechsel- oder Drehstromnetz verbunden wird.


Kommutator

[der, Mehrzahl Kommutatoren; lateinisch] Stromwender, eine Vorrichtung an elektrischen Generatoren und Elektromotoren aus ringförmig angeordneten, gegeneinander und gegen die Läuferwelle isolierten Segmenten, die einerseits paarweise mit je einem Anschluss der Ankerwicklung verbunden sind, andererseits von einer Schleifbürste berührt werden, an die sich der äußere Stromkreis anschließt. Der Kommutator hat die Aufgabe, sich bei drehendem Läufer den in den Wicklungsteilen sinusförmig pulsenden Strom abzunehmen und ihn gleichzurichten, d. h. deren Anschlüsse wechselweise mit dem äußeren Netz so zu verbinden, dass in diesem die Stromrichtung unverändert bleibt.

Sternschaltung

elektrische Anschlussschaltung für drei Verbraucher oder Wicklungen an das Drehstromnetz. Dabei wird jeweils einer der beiden Verbraucheranschlüsse an je einen Leiter des Drehstromnetzes, der andere an einen gemeinsamen Sternpunkt (in Niederspannungsnetzen oft geerdet, Nulleiter) angeschlossen. Bei drei gleichen Verbrauchern fließt im Nulleiter kein Strom. Die Spannung an jedem der drei Verbraucher ist 1/Ö (3) der Spannung zwischen den Leitern des Drehstromnetzes, z. B. 230/400 V. Dreieckschaltung.

Schlupf

bei Asynchronmotoren das Maß für den Unterschied zwischen der tatsächlichen Drehzahl (n) des Läufers und der synchronen Drehzahl (nsyn) des Drehfelds. Berechnung: (nsyn - n) / nsyn = S (in Prozent). Der Schlupf steigt mit der Belastung des Motors. Ein idealer Schlupf von 0% ist nicht zu verwirklichen, da dann keine antreibenden Drehmomente auftreten.

Käfigläufer

der Läufer einer Asynchronmaschine, bei dem die Läuferwicklung aus blanken oder isolierten Metallstäben besteht, die in die Nuten des Läuferblechpakets eingelegt werden und an den Enden durch Kurzschlußringe (Endringe) verbunden sind.

Polrad

der die Magnetpole mit der gleichstromgespeisten Erregerwicklung tragende Läufer bei Wechselstromgeneratoren und Synchronmotoren (Generator).


Gleichstrom

elektrischer Strom gleichbleibender Richtung, im Gegensatz zum Wechselstrom, dessen Richtung sich periodisch ändert. Reiner Gleichstrom entsteht auf chemischem Wege in galvanischen Elementen oder Akkumulatoren; der durch Gleichrichter oder Generatoren gewonnene Gleichstrom enthält einen überlagerten Wechselstromanteil. Gleichstrom wird in der Nachrichtentechnik zum Betrieb von Relais, Wählern, Elektronenröhren und Transistoren gebraucht, in der Starkstromtechnik für regelbare Motorantriebe, vor allem in Maschinen und Elektro-Bahnen, und außerdem für galvanische Anlagen. Für den Transport hoher Leistungen über große Entfernung, besonders in Kabelleitungen, verwendet man Gleichstromübertragung mit Spannungen bis 1 Mill. Volt. Fernmeldeanlagen arbeiten mit Gleichstrom bis zu 60 Volt; Straßenbahnen, Obusse, Schnell- und Untergrundbahnen betreibt man mit Gleichstrom von 500—1500 Volt Spannung.


Der Gleichstrommotor

Der Gleichstrommotor ist ein mit Gleichstrom gespeister und mit Gleichstrom-Elektromagnet oder Permanentmagnet erregter Elektromotor; und wird als Reihenschluss-, Nebenschluss- oder Kompound- (Doppelschluss-) Motor ausgeführt.

Der Stator besteht in der Regel aus einem Ring aus Walzstahl, auf dessen Innenseite die Hauptpole (meist Elektromagnete mit einer Feldspule) und die Wendepole befestigt sind. Zwischen den Polen dreht sich der trommelförmige Läufer, der die Ankerwicklung trägt. (Daher nennt man den Läufer von Gleichstrommaschinen häufig auch Anker.) Die Ankerwicklung besteht aus vielen Spulen, die meist in Nuten des Läuferblechpakets eingelegt und deren Enden am Kollektor angeschlossen sind. Auf den Kollektorlamellen schleifen die feststehenden Bürsten, über die der Ankerwicklung ein Ankerstrom zugeführt wird. - Wenn der magnetische Fluss der Hauptpole vorhanden ist, entsteht durch den in der Ankerwicklung fließenden Strom ein Magnetfeld, dass das Hauptfeld des Stators senkrecht durchsetzt. Aus der Überlagerung der beiden Felder ergibt sich ein Drehmoment: Der Läufer dreht sich. Der aus Bürsten und Kollektor bestehende Stromwender (Kommutator) sorgt nun dafür, dass die umlaufende Ankerwicklung den Strom so zugeführt bekommt, dass ein möglichst großes Drehmoment entsteht. Zur Erleichterung der Stromwendung dienen die vom Ankerstrom durchflossenen Wendepole. Entsprechend der periodischen Veränderung des magnetischen Flusses in den sich unter den feststehenden Hauptpolen hinwegdrehenden Ankerteilen fließt in der Ankerwicklung der Gleichstrommaschine ein Wechselstrom (der durch den Kommutator gleichgerichtet wird). Das Ankereisen wird als Blechpaket (isolierte Eisenbleche) gebaut, um Wirbelstromverluste klein zu halten. Häufig werden Anker- und Erregerwicklung je an eine feste Spannung angeschlossen (fremderregter Gleichstrommotor), wobei dann meist die Erregerwicklung (Feldwicklung) so angelegt wird, dass sie parallel zum Anker an dieselbe Spannungsquelle angeschlossen werden kann (Nebenschlussmotor). Bei den Reihenschlussmotoren (Hauptschlussmotoren) werden dagegen Anker- und Feldwicklung in Reihe geschaltet, so dass sie vom selben Strom durchflossen werden.


Gleichstrom-Reihenschlussmotor

Aufbau:

Die Feldwicklung und der Anker sind in Reihe geschaltet. Die Feldwicklung hat wenige Windungen und starken Draht.

Anwendungsgebiete:

Bahnen, Hebefahrzeuge und Anlasser sind geeignet für wechselnde Belastung und wechselnde Drehszahl für direkte Kupplung und Zahnradantriebe. Die Wendepole haben die Aufgabe das Bürstenfeuer zu unterdrücken. Die Drehrichtung wird durch das Umpolen der Stromrichtung im Anker geändert.

Eigenschaften:

Die Drehzahl wird mit einem Fahrschalter oder Anlasser geregelt. Da der Motor im Leerlauf durchgeht ist er für Riemenbetrieb nicht geeignet.


Gleichstrom-Nebenschlussmotor

Aufbau:

Die Feldwicklung hat viele Windungen aus dünnem Draht. Die Feldrichtung ist parallel zum Anker geschalten.

Anwendungsgebiete:

Bei allen Antrieben, die relativ konstante Drehzahlen bei wechselnder Belastung besitzen.

Eigenschaften:

Fast gleichbleibende Drehzahl bei wechselnder Belastung.


Gleichstrom-Doppelschlussmotor

Aufbau:

Die Feldwicklung (Pole) tragen gleichzeitig einen Nebenschluss und einen Hauptschlusswicklung.

Anwendungsgebiete:

Nur für Sonderzwecke wie bei Aufzügen, Akkumulatoren oder Triebwagen.

Eigenschaften:

Je nachdem, ob die Hauptschluss- oder Nebenschlusswicklung überwiegt, ist seine Drehzahlcharrakterristik mehr der Nebenschluss oder der Reihenschlussform ähnlich.


Drehzahlregelbarer Gleichstrommotor

Aufbau:

Prinzip wie bei Gleichstromnebenschlussmotor. Die Feldwicklung wird konstant an 220V angeschlossen. Der Anker wird mit einer Spannung von 0-440V gespeist, je nach benötigter Drehzahl (Lenzsche Steuerung Elektronisch) Der Luftspalt zwischen Pol und Anker ist etwas größer, damit wird ein weicherer Anlauf erreicht.

Anwendungsgebiete:

Rollenbänder Automatisierungstechnik

Eigenschaften (Wirkungsweise):

Um jede Wirkung einer Ankerwicklung baut sich bei Stromdurchfluss ein kreisendes Kraftfeld auf. Sind auch die Hauptpole stromdurchflossen, so wirken Pol und Ankerfeld so aufeinander, das der Anker in Bewegung gerät. Die Richtung dieser Umdrehung lässt sich durch die Linke- Hand-Regel ermitteln. Weil ein Gleichstromfeld die Pole nicht wechselt, bleibt die Richtung, die Bewegung aller Ankerwicklungen des gleichen Feldes die selbe. Ein Umschalten der Pole oder des Ankers muss demnach eine Änderung der Drehrichtung des Motors zur Folge haben.


Der Wechselstrom

Der Wechselstrom ist ein elektrischer Strom, dessen Stärke und Richtung sich periodisch ändern; wird durch Generatoren oder elektrische Schwingungserzeuger (Sender) hergestellt. Eine Periode des Wechselstroms umfaßt den Anstieg der Stromstärke von Null auf den positiven Scheitelwert (Maximalwert, Amplitude), den Abfall über Null und den negativen Scheitelwert sowie den Anstieg wieder auf Null. Die Anzahl der Perioden pro Sekunde gibt die Frequenz des Wechselstroms an (in Hertz). Die Zahl der Richtungswechsel (Wechselzahl) ist gleich der doppelten Periodenzahl. Im allgemeinen ist der Strom- und Spannungsverlauf sinusförmig; Abweichungen sind als Überlagerung einer sinusförmigen Grundwelle und ihrer sinusförmigen Oberwellen aufzufassen. Infolge der regelmäßigen Schwankung der Stromstärke des Wechselstroms wirkt sich dieser nicht mit dem Scheitel-, sondern mit dem Effektivwert (Scheitelwert geteilt durch 2) des Stroms (z. B. bei der Wärmeerzeugung) aus. Der Wechselstromwiderstand ist im Allgemeinen aus einem frequenzunabhängigen Ohmschen (Wirkwiderstand) und aus einem frequenzabhängigen induktiven und kapazitiven Teil (Blindwiderstand) zusammengesetzt. Für ihn gilt auch das Ohmsche Gesetz. Der Blindwiderstand bewirkt eine Phasenverschiebung von Strom und Spannung, von der auch die Wirkleistung abhängt (Watt). Der technisch verwendete Wechselstrom ist meist Drehstrom, der eine Frequenz von 50 Hz hat (in USA 60 Hz). Bei elektrischen Eisenbahnen wird 162/3 Hz-Wechselstrom verwendet. Mit dem Strom ändert sich auch das magnetische Feld. Nach den Induktionsgesetzen können dann in benachbarten Leitern entsprechende Spannungen induziert werden. Da der Wechselstrom sich auf diese Weise leicht beliebig umformen (Transformator) und ohne große Verluste fortleiten läßt, wird er zur Übertragung der elektrischen Energie auf große Entfernungen benutzt. Die Hochfrequenztechnik verwendet Wechselströme sehr hoher Schwingungszahl.


Der Einphasenwechselstrommotor

Aufbau:

Der Aufbau ist ähnlich dem Drehstrom-Asynchronmotor mit Kurzschlussläufer. Anwendungsgebiete:

Kleine Motoren mit 1,5 kW ohne hohes Drehmoment.

Eigenschaften:

Die Ständerwicklung besteht aus Haupt- und Hilfswicklung. Die Hilfswicklung wird mit einem Kondensator oder Widerstand geschaltet. Bei erfolgtem Anlauf wird die Hilfswicklung durch einen Fliehkraftschalter abgeschaltet.


Der Drehstrom

Dreiphasenstrom, besondere Art von Wechselstrom; entsteht durch Verkettung (Stern- oder Dreieckschaltung) dreier um 120° phasenverschobener Wechselströme mit gleicher Spannung und Frequenz. Gegenüber drei Einphasenströmen lassen sich bei symmetrischer Belastung die drei Rückleitungen einsparen. Bei unsymmetrischer Belastung nimmt ein dünner Nulleiter den Ausgleichstrom auf. Wenn die verschiedenen Phasen auf drei um 120° versetzte Spulen gegeben werden, entsteht ein rotierendes Magnetfeld (Drehfeld, daher die Bezeichnung Drehstrom). Ausnutzung z. B. im Drehstrommotor. Drehstrom ist die wichtigste und wirtschaftlichste Stromart.


Der Drehstrommotor

Der Ständer besteht hierbei im wesentlichen aus einem Ring, der aus vielen dünnen, voneinander isolierten Blechen zusammengepresst (Blechpaket) und längs der Bohrungsoberfläche mit axialen Nuten versehen ist, in denen die Wicklung liegt. Diese besteht meist aus drei gleichen Strängen, die mit den drei Leitern des Drehstromnetzes verbunden werden: Bei Dreieckschaltung wird jeder Wicklungsstrang an jeweils zwei Netzleiter angeschlossen; bei Sternschaltung wird jeder Netzleiter an den Anfang je eines Wicklungsstrangs angeschlossen, und die freien Wicklungsenden werden miteinander verbunden (Sternpunkt). Da die Summe der Ströme im symmetrischen Drehstromsystem gleich Null ist, braucht man von hier aus keine Rückleitung. Die drei Spannungen des Drehstromnetzes erreichen zeitlich nacheinander ihren Höchstwert, so dass auch die magnetischen Flüsse der drei Ständerwicklungsstränge nacheinander ihren Höchstwert erlangen. So entsteht in der Ständerbohrung ein Gesamtfluss, dessen Höchstwert zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen Orten des Bohrungsumfangs auftritt. Das magnetische Feld läuft daher längs der inneren Oberfläche des Ständerblechpakets um.


Der Drehstromasynchronmotor

Aufbau:

Wird in einem Drehstromständer ein Läufer mit eingebaut, so entsteht ein Asynchronmotor.

Anwendungsgebiete:

Für schwierige Anlaufverhältnisse (großes Anfahrmoment) und zur Vermeidung großer Einschaltströme, zuweilen auch zum besonders sanften Anfahren, werden Asynchronmotoren mit Schleifringläufer bevorzugt.

Eigenschaften:

Die Drehzahl des Asynchronmotors ändert sich mit der Belastung: Im Leerlauf erreicht er nahezu eine synchrone Drehzahl; bei Nennlast (das ist die Belastung, für die der Motor angelegt ist) stellt sich ein Drehzahlunterschied zwischen Ständerdrehfeld und Läufer ein, der als Schlupf bezeichnet wird und je nach Motorgröße 0,5-10% der synchronen Drehzahl beträgt. Im einfachsten Fall besteht die Läuferwicklung (Sekundäranker) aus in Nuten geschobenen, oft unisolierten Kupferstäben, die an den Enden durch angelötete Kupferringe miteinander verbunden sind (Käfigläufer, Kurzschlussläufer); bei Motoren bis zu mehreren 100 kW wird die Käfigwicklung auch aus Aluminium in das Läuferblechpaket gegossen. Ein Maß für die Drehzahldifferenz ist der Schlupf, der bei normalem Betrieb der Belastung proportional ist. Infolge des Schlupfes wird in der Läuferwicklung ein Strom induziert, der zusammen mit dem magnetischen Feld im Luftspalt (Drehfeld) ein Drehmoment hervorbringt. Der Asynchronmotor ist der meistverwendete Elektromotor überhaupt.

Asynchronmotor:

früher
Nachteil -Lauf nur mit 1 Drehzahl - keine Drehzahlstellung

möglich

heute
Vorteil - lässt sich durch Leistungselektronik in Drehzahl von 0

bis unendlich steuern

- nur durch speisende Netzfrequenz (Frequenzumrichter)


Der Synchronmotor

Aufbau:

Wird in den Drehstromständer ein Läufer mit Magnetpolen eingebaut (Polrad), so entsteht ein Synchronmotor.

Eigenschaften:

Der Läufer umläuft unabhängig von der Belastung die synchrone Drehzahl des Ständerfeldes. Synchronmotoren haben konstante Betriebsdrehzahlen, die sich bei normalen Lastschwankungen nicht ändern. Die Höhe der Stromaufnahme eines Synchronmotors richtet sich nach der Belastung an der Welle und der Größe des Erregerstromes in der Polradwicklung. Der Synchronmotor kann nicht (wie der Gleichstrommotor) bei Verstellung der Erregung seine Drehzahl ändern. Ein untererregter Synchronmotor nimmt Blindleistung aus dem Netz auf; beim übererregten Synchronmotor sind die Betriebsbedingungen umgekehrt. Wird der Synchronmotor stark überlastet, so bleibt er stehen und entnimmt dabei dem Netz einen unzulässig großen Strom.

Quellenangaben:

- VEB Leipzig: "Kleine Enzyklopädie Technik"

- Vogel Fachbuch: " Mathematische und elektrotechnische Grundlagen"

- Dümmler·Bonn: „Friedrich Tabellenbuch Elektrotechnik, Elektronik“

- Rudolf Reinhardt: „Die Elektrotechnik“

- „Bertelsmann Lexikon“

- VEB Leipzig „“Friedrich Tabellenbücher Elektrotechnik“

- Volk und Wissen „Starkstrom- und Installationstechnik“

- Europa Lehrmittel: „Fachkunde Elektrotechnik“

- Europa Lehrmittel: „Praxis Elektrotechnik“