Wälzlagerungen: Unterschied zwischen den Versionen

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* Die Bohrungsdurchmesser 22, 28, 32 und größer als 500 mm werden durch Schrägstrich getrennt an das Zeichen der Lagerreihe angefügt.
 
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Version vom 11. Oktober 2008, 23:19 Uhr

Definition Mikrometer.JPG

Hinweise

Dieser Artikel soll ausschließlich Grundlagen zum Thema Wälzlagerungen vermitteln. Ausführliche Informationen zum Thema sind in zahlreichen Publikationen
(Auswahl siehe unten: Qellenangaben) bzw. im Internet (z.B.: SKF.de oder Schaeffler-Gruppe-INA-FAG) zu Finden.
Es wird keinerlei Haftung für Verluste oder Schäden irgendwelcher Art übernommen, die sich mittelbar oder unmittelbar aus der Verwendung der hierin erhaltenen Angaben ergeben.

Grundlagen

Aufgaben

  • Wälzlager sollen relativ zueinander bewegliche, insbesondere drehbewegliche Teile in Maschinen und Geräten abstützen und möglichst Reibungsarm führen.
  • Sie sollen die wirkenden äußeren Kräfte (quer, längs und/ oder schräg zur Bewegungsachse) aufnehmen und auf Fundamente, Gehäuse oder ähnliche Bauteile übertragen.



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Wirkprinzip und Aufbau

  • Wälzlager werden nach der Art der Belastungsrichtung (Wirkrichtung) eingeteilt.
  • Wälzlager bestehen im Allgemeinen aus zwei Ringen und einem Kranz von Rollkörpern, die auf den Laufbahnen der Ringe abrollen.
  • Die Rollkörper werden in der Regel in einem Käfig geführt. Der Käfig hält die Rollkörper in gleichmäßigem Abstand und verhindert ihre gegenseitige Berührung.
  • Bei Nadellagern und Bord losen Pendelrollenlagern muss der Käfig die Rollkörper außerdem Achs parallel führen.
  • Ferner soll der Käfig zerlegbarer Lager den Rollkörperkranz zusammenhalten und dadurch den Einbau des Lagers erleichtern.



Einteilung nach Belastungsrichtung in Radiallager und Axiallager



Belastungsrichtung.GIF



Bezeichnungen am Rillenkugellager

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Radialkugellager
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Quelle: Uni Siegen

Axialkugellager
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Quelle: Uni Siegen

Standardbauformen der Wälzlager (Auswahl)

Bauformen.GIF




  • Rillenkugellager (DIN 625)
  • Schrägkugellager (DIN 628)
  • Schulterkugellager (DIN 615)
  • Pendelkugellager (DIN 630)
  • Axialrillenkugellager (DIN 711, 715)
  • Zylinderrollenlager (DIN 5412)
  • Kegelrollenlager (DIN 720)
  • Tonnen- und Pendelrollenlager (DIN 635)
  • Axial- Pendelrollenlager (DIN 728)
  • Nadellager (DIN 617)






Eigenschaften ausgewählter Wälzlager

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Radialkugellager
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Kegelrollenlager
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Zylinderrollenlager
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Pendelrollenlager
Drehzahlen2.GIF

Wälzkörper (Auswahl)

Wälzkörperformen.GIF

Wälzlagerkäfige

 Zum Vergrößern ins Bild klicken Aufgaben des Käfigs



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Käfigwerkstoffe



Vorteile von Wälzlagern

  • Fast Reibungsloser Lauf (µ = 0,002….0,01) bei richtigem Einbau
  • Anlaufmoment ist nur unwesentlich größer als das Betriebsmoment (wesentlicher Vorteil bei Antrieben)
  • Kein Ruckgleiten (stick slip)
  • Geringer Schmierstoffverbrauch
  • Anspruchslos in Pflege und Wartung
  • Sie benötigen keine Einlaufzeit
  • Weitgehende Normung gestattet leichtes Beschaffen und Austauschen von Ersatzlagern



Nachteile von Wälzlagern

  • Besonders im Stillstand und bei kleinen Drehzahlen empfindlich gegen Erschütterungen und Stöße
  • Lebensdauer und Höhe der Drehzahl ist begrenzt
  • Empfindlichkeit gegenüber Verschmutzung erfordert einen hohen Abdichtungsaufwand (Verschleißstellen, Leistungsverlust)



Wälzlagerspiel auf Bauteilen

Radial-Axialspiel.GIF



Lagerluft

Lagerluft.GIF



Gestalten und Entwerfen von Wälzlagerungen

Kriterien für die Auswahl des richtigen Lagers

Bei der Konstruktion:

  • Zur Verfügung stehender Bauraum
  • Berücksichtigung des Ein- und Ausbaus
  • Erforderliche Winkelbeweglichkeit
  • Erforderliche Sicherheit (nach Art der Anwendung)



Nach Art der Betriebsbedingungen:

  • Belastung
  • Drehzahl
  • Anforderungen an Genauigkeit und Starrheit
  • Reibung
  • Umgebungsverhältnisse (Abdichtung)
  • Wartung
  • Lebensdauer



Höhe der Kosten



Lagerauswahl

Lagerkennzeichnung.GIF



Bei der Bezeichnung der Bohrung (Bohrungskennzahl- BKZ) gibt es noch folgendes zu Beachten:

  • Die Bohrungskennzahlen 00, 01, 02 und 03 entsprechen in Reihenfolge den Bohrungsdurchmessern 10, 12, 15 und 17 mm.
  • Für die Bohrungsdurchmesser 20 bis 480 mm errechnet sich die Bohrungskennzahl wie folgt: Durchmesser der Bohrung geteilt durch 5 (bis Durchmesser 45 mm wird vor die Bohrungskennzahl eine 0 gesetzt).
  • Die Bohrungsdurchmesser 0,9 bis 9 mm werden unmittelbar an das Zeichen der Lagerreihe angefügt.
  • Die Bohrungsdurchmesser 22, 28, 32 und größer als 500 mm werden durch Schrägstrich getrennt an das Zeichen der Lagerreihe angefügt.


Lageranordnung

Berechnung der Wälzlager

Statische Tragfähigkeit

Dynamische Tragfähigkeit

Erreichbare Lebensdauer

  • Die für das Wälzlager einzusetzende Lebensdauer wird erfahrungsgemäß gewählt.
  • Bestimmend sind dabei die Art der Maschine, die Dauer ihres Einsatzes und die verlangte Betriebssicherheit.
  • Für häufig vorkommende Betriebsfälle gibt die unten stehende Tabelle sowie die Wälzlagerkataloge L10h- Werte an.



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Quelle: Roloff/ Matek, Maschinenelemente- Tabellenbuch

Gebrauchsdauer

Berechnungsbeispiele

Im Bild unten ist die Lagerung der oberen Bandrolle einer Bandsäge zu sehen.


Für die Bandrolle sind geeignete Wälzlager zu Bestimmen.



Aufgabe.GIF



Lagerung einer Bandsäge Lösung



Quellenangaben

  • Roloff/ Matek: Maschinenelemente, 18. Auflage, Vieweg Verlag, ISBN 978-3-8348-0262-0
  • Roloff/ Matek: Maschinenelemente/ Formelsammlung, 8. Auflage, Vieweg Verlag, ISBN 978-3-8348-0119-7
  • Eschmann, Hasbargen, Weigand: Die Wälzlagerpraxis, 2. Auflage 1978, R. Oldenbourg Verlag, ISBN 3-486-31102-6
  • Europa Lehrmittel: Tabellenbuch Metall, 43. Auflage 2005, Verlag Europa Lehrmittel, ISBN 3-8085-1723-9
  • Arvid Palmgren: Grundlagen der Wälzlagertechnik, 3. Auflage 1964, Franckh'sche Verlagshandlung Stuttgart
  • W. Hampp: Wälzlagerungen, Springer Verlag 1968