Aggregatzustand: Unterschied zwischen den Versionen

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Zustandsformen der Materie
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Unter Aggregatzuständen versteht man die '''Zustandsformen der Materie''', die sich in Abhängigkeit von [[Druck]] und [[Temperatur]] einstellen.
  
Bereits im Altertum unterschied man zwischen dem festen, flüssigen u. gasf. Zustand der Materie u. brachte diese mit den drei „Elementen“ Erde, Wasser u. Luft in Beziehung. Im festen A. besitzt die Materie den höchsten Ordnungsgrad. Es überwiegen die anziehenden Kräfte zwischen den Atomen, wodurch diese an feste Plätze in dem Gefüge gebunden sind. Die meisten Festkörper haben krist. Struktur, d. h. eine bestimmte Grundstruktur (Basisgitter) wiederholt sich in regelmäßigem Abstand.
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Vereinfachend lassen sich drei A. unterscheiden:
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* fest
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* gasförmig
  
Im gasförmigen A. liegt keine räumliche Ordnung mehr vor. Anziehende Kräfte zwischen den Teilchen sind, bei Abständen größer als einige nm, nicht mehr vorhanden. Die Eigenschaften der Substanz sind allein durch die Wärmebewegung gegeben (Brownsche Molekularbewegung). Gase füllen den ihnen zur Verfügung stehenden Raum gleichmäßig aus.
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Im '''festen''' A. besitzt die Materie den höchsten Ordnungsgrad. Es überwiegen die anziehenden Kräfte zwischen den Atomen, wodurch diese an feste Plätze gebunden sind.
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Durch Temp.-Erhöhung gelangt die Materie vom festen in den flüssigen A. ('''Schmelzen''') u. weiter vom flüssigen in den gasf. A. ('''Verdampfen'''). Die Temp.-Werte, bei denen diese Übergänge bei [[Normalbedingungen]] stattfinden, werden als Schmelztemp. ('''Schmelzpunkt''', Schmp.) bzw. Siedetemp. ('''Siedepunkt''', Sdp.) bezeichnet. Beim entgegengesetzten Abkühlprozeß spricht man vom '''Erstarren''' (Erstarrungspunkt) bzw. '''Kondensieren''' (Kondensationspunkt).  
  
[[Bild:Aggregat.jpg]]
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Im '''gasförmigen''' A. liegt keine räumliche Ordnung mehr vor. Anziehende Kräfte zwischen den Teilchen sind, bei Abständen größer als einige [[n]]m, nicht mehr vorhanden. Die Eigenschaften der Substanz sind allein durch die Wärmebewegung gegeben. Gase füllen den ihnen zur Verfügung stehenden Raum gleichmäßig aus.
  
Als weiterer A. wird der [[Plasma-Zustand]] angesehen.
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Unter bestimmten Bedingungen ([[Druck]], [[Temperatur]]) geht Materie unter Umgehung des flüssigen Zustandes direkt vom festen in den gasförmigen Zustand über ('''Sublimieren'''). Dieses Verhalten lässt sich bei [[Normaldruck]] z. B. an [[Iod]] oder [[Kohlendioxid]] (Trockeneis) beobachten.
Welchen A. ein Stoff einnimmt, ist von seiner Art, der Temp. u. dem [[Druck]] abhängig.
 
  
Man kann durch Temp.-Erhöhung vom festen in den flüssigen A. ('''Schmelzen''', hierzu ist die Schmelzwärme aufzuwenden) u. weiter vom flüssigen in den gasf. A. gelangen ('''Verdampfen''', Verdampfungswärme notwendig). Die Temp.-Werte, bei denen diese Übergänge bei [[Normalbedingungen]] (p = 101,3 kPascal) stattfinden, werden als Schmelztemp. (Schmelzpunkt, Schmp.) bzw. Siedetemp. (Siedepunkt, Sdp.) bezeichnet. Beim entgegengesetzten Abkühlprozeß spricht man vom '''Erstarren''' (Erstarrungspunkt) bzw. '''Kondensieren''' (Kondensationspunkt).  
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Als vierter A. wird der '''[[Plasma-Zustand]]''' angesehen. Dieser Zustand wird erst bei sehr hohen Temperaturen, wie sie z. B. auf der Sonnenoberfläche herrschen, erreicht.
  
  
 
[[Kategorie:Chemie]]
 
[[Kategorie:Chemie]]
 
[[Kategorie:Physik]]
 
[[Kategorie:Physik]]

Version vom 22. Februar 2007, 23:07 Uhr

Unter Aggregatzuständen versteht man die Zustandsformen der Materie, die sich in Abhängigkeit von Druck und Temperatur einstellen.

Vereinfachend lassen sich drei A. unterscheiden:

  • fest
  • flüssig
  • gasförmig

Aggregat.jpg

Im festen A. besitzt die Materie den höchsten Ordnungsgrad. Es überwiegen die anziehenden Kräfte zwischen den Atomen, wodurch diese an feste Plätze gebunden sind.

Durch Temp.-Erhöhung gelangt die Materie vom festen in den flüssigen A. (Schmelzen) u. weiter vom flüssigen in den gasf. A. (Verdampfen). Die Temp.-Werte, bei denen diese Übergänge bei Normalbedingungen stattfinden, werden als Schmelztemp. (Schmelzpunkt, Schmp.) bzw. Siedetemp. (Siedepunkt, Sdp.) bezeichnet. Beim entgegengesetzten Abkühlprozeß spricht man vom Erstarren (Erstarrungspunkt) bzw. Kondensieren (Kondensationspunkt).

Im gasförmigen A. liegt keine räumliche Ordnung mehr vor. Anziehende Kräfte zwischen den Teilchen sind, bei Abständen größer als einige nm, nicht mehr vorhanden. Die Eigenschaften der Substanz sind allein durch die Wärmebewegung gegeben. Gase füllen den ihnen zur Verfügung stehenden Raum gleichmäßig aus.

Unter bestimmten Bedingungen (Druck, Temperatur) geht Materie unter Umgehung des flüssigen Zustandes direkt vom festen in den gasförmigen Zustand über (Sublimieren). Dieses Verhalten lässt sich bei Normaldruck z. B. an Iod oder Kohlendioxid (Trockeneis) beobachten.

Als vierter A. wird der Plasma-Zustand angesehen. Dieser Zustand wird erst bei sehr hohen Temperaturen, wie sie z. B. auf der Sonnenoberfläche herrschen, erreicht.